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UG DLit V - Glossar 2/9


Ba3 UG DLit V - Glossar


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Belletristik, die
unterhaltende, schöngeistige Literatur
heterodiegetische Erzählung, die
Der Erzähler ist kein Teil der Diegese. (Neuere Erzähltheorien gehen davon aus, dass der Erzähler grundsätzlich als vermittelnde Instanz zwischen Erzähltext (inklusive erzählter Welt) und Rezipient des Textes ist. Er wird nur explizit oder implizit dargestellt.)
Zensur, die
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität
Stilfiguren, die
für einen Stil charakteristische Elemente
Literaturtheorie, die
Literaturtheorie ist die wissenschaftliche Begründung der Literaturinterpretation, der Literaturkritik, der Literaturgeschichte und des Begriffs der Literatur ('Literarizität', 'Poetizität', das Literarische, ihre Bestimmung als Dichtung, Poesie usf.) im Allgemeinen. Literaturtheorie ist ein Teilgebiet der Literaturwissenschaft und hat besonders in der Komparatistik eine zentrale Stellung.
Stoff, der
etwas, was die thematische Grundlage für eine künstlerische Gestaltung, wissenschaftliche Darstellung, Behandlung abgibt
Sprechgesang, der
beim Psalmodieren und beim Rezitativ übliches, dem Tonfall der Sprache angepasstes, rhythmisches, dem Gesang nahestehendes Sprechen
Digital Humanities, die
Das interdisziplinär ausgerichtete Fach Digital Humanities (‚digitale Geisteswissenschaften‘) umfasst die systematische Nutzung computergestützter Verfahren und digitaler Ressourcen in den Geistes- und Kulturwissenschaften sowie die Reflexion über deren Anwendung. Seine Vertreter zeichnen sich sowohl durch eine traditionelle Ausbildung in den Geistes- und Kulturwissenschaften aus als auch durch ihre Vertrautheit mit Konzepten, Verfahren und Standards der Informatik. In Deutschland sind das insbesondere Forscher der Computerphilologie, der Historischen Fachinformatik, der Informationswissenschaft und der Computerlinguistik. Typische Arbeits- und Forschungsfelder sind zum Beispiel digitale Editionen, quantitative Textanalyse, Visualisierung komplexer Datenstrukturen oder die Theorie digitaler Medien.
Schwerpunkt, der
Hauptgewicht
Lautmalerei, die
Onomatopoesie ist die sprachliche Nachahmung von außersprachlichen Schallereignissen.
Haiku, das
aus drei Zeilen mit zusammen 17 Silben bestehende japanische Gedichtform
Entwicklung, die
allmählich entstehen, sich stufenweise herausbilden
New Historicism, der
ist eine Theorierichtung der Literaturwissenschaft, die in den 1980er Jahren an der University of Berkeley entwickelt wurde und vor allem von Stephen Greenblatt populär gemacht wurde. Sie war eine rigoros verteidigte Gegenposition gegen den in den USA seit den 1930ern vorherrschenden New Criticism, der fast ausschließlich nach der inneren Struktur literarischer Texte fragte und dagegen ihre historischen und zeitgenössischen Kontexte vernachlässigte. Für den Neuhistorismus ist dagegen die Verbindung eines Textes mit anderen Texten, Überzeugungen und kulturellen Praktiken, die zur gleichen Zeit zirkulieren, von zentraler Bedeutung
Regieanweisung, die
Anmerkung, erläuternder Hinweis in einem Bühnenstück, Drehbuch o. Ä. als Hilfe für die Regie
auktoriale Erzählsituation, die
eine Erzählsituation, in der ein persönlicher Erzähler anwesend ist, der sich in Einmengungen und Kommentaren zum Erzählten äußert. Auktorialer Erzähler - allwissender Erzähler Dem Geschehen selbst steht er distanziert gegenüber: Auktoriales Erzählen wird auch allwissendes Erzählen genannt, denn das Erzählen geht nicht nur von einer Person aus, sondern ein allwissender Erzähler blickt auf das ganze Geschehen und alle Personen gleichermaßen.
Mitleid, das
starke (sich in einem Impuls zum Helfen, Trösten o. Ä. äußernde) innere Anteilnahme am Leid, an der Not o. Ä. anderer
Archetyp(us), der
im kollektiven Unbewussten angesiedelte Urbilder menschlicher Verhaltensmuster; psychische Strukturdominanten (nach C. G. Jung) - Urform, Musterbild
analytisches Drama, das
ein Drama, dessen Struktur dadurch gekennzeichnet ist, dass das für die Handlung zentrale Ereignis vor dem Einsetzen der Bühnenhandlung liegt. Die Fabel entfaltet sich so als Entschlüsselung einer die Gegenwart bestimmenden Vergangenheit.
Wissensgeschichte, die
Die Wissensgeschichte befasst sich mit dem Wissen, das sich im Laufe der Menschheitsgeschichte angesammelt hat, sowie ihrer historischen Formen, Fokusse, Akkumulation, Träger, Wirkungen, Vermittlung, Verteilung, Anwendungen, gesellschaftlicher Kontexte, Bedingungen und Produktionsmethoden
klassische Moderne, die
Der Begriff Klassische Moderne bezeichnet die Vielfalt heute noch als bahnbrechend angesehener avantgardistischer Stilrichtungen in den bildenden Künsten am Ende der Belle Époque und danach bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts
Postcolonial Studies, die
eine der kulturtheoretischen und künstlerischen Diskussion entstammende antiimperialistische Bewegung und Denkrichtung, die gegen den vorherrschenden Ethno- und Eurozentrismus gerichtet ist.
Funktion, die
[klar umrissene] Tätigkeit, Aufgabe innerhalb eines größeren Zusammenhanges; Rolle
lyrische Ich, das
Der Ausdruck lyrisches Ich (manchmal auch: generisches Ich) bezeichnet in einer Traditionslinie der Literaturwissenschaft den fiktiven Sprecher oder die Stimme eines Gedichts oder Liedes (Lyrik). Ursprünglich eingeführt zur Unterscheidung des formalen bzw. lyrischen Ichs von einem realen bzw. empirischen Ich, ist es bis in die Gegenwart immer wieder gleichgesetzt worden mit der Identität des Autors, mit der Authentizität des Ausgesagten sowie mit dem rezeptiven Nacherleben desselben.
Metalepse, die
besonderes Verhältnis der Erzählebenen (z. B. bei Wutz: Erzähler verweist auf die jetzt-Zeit; alle Zeiten fließen ständig durcheinander)
Streitschrift, die
Schrift, in der engagiert, oft polemisch wissenschaftliche, religiöse, politische oder ähnliche Fragen erörtert werden; Pamphlet
Frühmoderne, die
Literaturepoche
Urheberrecht, das
Recht, über die eigenen schöpferischen Leistungen, Kunstwerke o. Ä., allein zu verfügen
Ich-Erzählsituation, die
Die Ich-Erzählsituation ist gekennzeichnet durch eine erzählende Figur, die selbst Teil der erzählten Welt ist und somit erzählt, was sie selbst erlebt, erfahren, gehört oder beobachtet hat.
Legende, die
kurze, erbauliche religiöse Erzählung über Leben und Tod oder auch das Martyrium von Heiligen
Affektpoetik, die
eine Poetik in der Emotionen dargestellt werden
Inhaltsverzeichnis, das
meist am Anfang oder Ende eines Buches oder eines mehrseitigen Schriftstücks stehende tabellarische Gliederung des Inhalts mit Angabe der Seitenzahlen
Edition, die
[besonders wissenschaftliche] Herausgabe - in bestimmter Form [wissenschaftlich] herausgegebenes Werk; [kritische] Ausgabe
Trauma, das
starke psychische Erschütterung, die [im Unterbewusstsein] noch lange wirksam ist
Kurzgeschichte, die
Form der erzählenden Dichtung, bei der eine [alltägliche] Begebenheit knapp berichtet wird, die Personen nur skizziert werden und der Schluss meist eine Pointe enthält
Anthropomorphismus, der
Übertragung menschlicher Eigenschaften auf Nichtmenschliches, besonders in der Vorstellung, die man sich von Gott macht
Fremdcharakterisierung, die
(<-> Selbstcharakterisierung) Beschreibung einer Figur. Kann direkt oder indirekt sein: - indirekt: “Er schwitzte an den Händen. Er räusperte sich zum dritten Mal und drehte sich weg.” - direkt: “er ist ist schüchtern”
homodiegetische Erzähler, der
bei der internen Erzählperspektive spricht eine Figur, die am Geschehen beteiligt (homodiegetische Erzähler) ist oder war.
Syllepsis, die
Die Syllepse oder Syllepsis (altgriechisch σύλληψις sýllēpsis „Zusammenfassung“) ist eine rhetorische Figur, die auf einer Worteinsparung beruht (Brachylogie), vergleichbar der Ellipse. Ein einmalig verwendeter Satzteil (Subjekt, Objekt o. ä.) oder eine grammatische Form bzw. Funktion wird in der Syllepse mehrfach in unterschiedlichem Sinne ergänzt, so dass er auch unterschiedliche grammatische Zusammenhänge in Bezug auf Person, Kasus und Genus erzeugt. Im Gegensatz zum Zeugma (in jüngerer Terminologie) ist hier eine semantische Unschärfe nicht beabsichtigt, sondern nur eine syntaktische Verkürzung. Die Syllepse war weniger ein Stilmittel der antiken Rhetorik als der Dichtung.
Sextett, das
Ensemble von sechs Instrumental- oder (selten) Vokalsolisten
Typ, der
durch bestimmte charakteristische Merkmale gekennzeichnete Kategorie, Art (von Dingen oder Personen ???
Bild, das
einen Titel bibliografisch erfassen
Persiflage, die
geistreiche, nachahmende und oft auch kritische Verspottung eines Genres, eines künstlerischen Werks oder einer bestimmten Geisteshaltung allgemein
Unbestimmt-Vorhandene, das
???
Handlung, die
Abfolge von zusammenhängenden, miteinander verketteten Ereignissen, Vorgängen, die das dramatische Gerüst einer Dichtung, eines Films oder dergleichen bildet; Fabel, Plot
Versbau, der
Aufbau eines Verses
Kanon, der
Ein Kanon der Literatur (zu griechisch kanon „Regel, Maßstab, Richtschnur“) ist eine Zusammenstellung derjenigen Werke, denen in der Literatur ein herausgehobener Wert beziehungsweise eine wesentliche, normsetzende und zeitüberdauernde Stellung zugeschrieben wird.
offene Ende, das
Gegenteil des geschlossenen Endes: Das Gegenteil des geschlossenen Endes ist das offene Ende. Ein offenes Ende lässt Fragen offen und bietet Raum für verschiedene Interpretationen. Der Leser muss selbst aktiv werden, um die Bedeutung des Endes zu erschließen.
Individuum, das
Die Wendung stammt aus Horaz’ ars poetica, in deren Vers 148 der römische Dichter den Erzählstil des griechischen Dichters Homer in der Ilias lobt: Er führe die Zuhörer gleich zu Beginn ohne Umschweife „mitten in die Dinge“, also in die Handlung ein. So heißt es auch heute noch in der Literaturwissenschaft „der Erzähler geht in medias res“. Im übertragenen Sinne steht die Phrase dafür, ein Problem oder eine Sache zügig anzugehen.
erzählende Figur, die
Sie handelt und wird nicht nur beschrieben, sondern erzählt ihrerseits Teile der Erzählung.
Geschehen, das
etwas, was geschieht; Gesamtheit besonderer, auffallender Vorgänge, Ereignisse Ablauf von Vorfällen, Ereignissen
Welt, die
in sich geschlossener [Lebens]bereich; Sphäre
Euphemismus, der
Beschönigende, verhüllende, mildernde Umschreibung für ein anstößiges oder unangenehmes Wort
Analyse, die
(bildungssprachlich) Untersuchung, bei der etwas zergliedert, ein Ganzes in seine Bestandteile zerlegt wird
Terzett, das
eine der beiden dreizeiligen Strophen des Sonetts Gruppe von drei Personen, die häufig gemeinsam in Erscheinung treten oder gemeinsam eine Handlung durchführen
phantastische Literatur, die
Phantastik, auch Fantastik, ist ein Genrebegriff, der in Fachkreisen sehr unterschiedlich definiert wird. Außerwissenschaftlich bezeichnet der Begriff „fantastisch“ alles, was unglaublich, versponnen, wunderbar oder großartig ist. Der Ursprung des Begriffs „phantastische Literatur“ ist ein Übersetzungsfehler: E. T. A. Hoffmanns Fantasiestücke in Callots Manier wurden 1814 als Contes „fantastiques“ ins Französische übersetzt, statt richtigerweise als Contes „de fantaisie“.
Ausdruck, der
1. Wort, Bezeichnung, Terminus, Wendung 2. sprachlicher Stil, Ausdrucksweise 3. Aussagekraft, künstlerische Gestaltung
Posse, die
derb-komisches Bühnenstück, dessen Komik meist durch Übertreibung erreicht wird
critique génétique, die
literaturwissenschaftliche Strömung: In den 70er Jahren hat sich in Frankreich diese literaturwissenschaftliche Untersuchungsmethode aus dem Strukturalismus heraus entwickelt. Sie interessiert sich – im Gegensatz zu der gleichzeitig in Deutschland entstehenden Rezeptionsästhetik – für die Produktion insbesondere moderner literarischer Werke und hat die Untersuchung literarischer Handschriften zum Gegenstand. Die »critique génétique« verwendet den Begriff "Handschrift" in seiner allgemeinsten Bedeutung und bezeichnet damit aus der Hand der Autoren stammende Dokumente, seien es nun Entwürfe, Arbeitsmanuskripte, maschinschriftliche Reinschriften oder handschriftlich veränderte Fahnen- und Umbruchseiten wie auch gedruckte Werke mit nachträglichen Änderungen aus der Hand des Autors.
Liminalität, die
ambiguität oder Orientierungslosigkeit, die im mittleren Stadium von Ritualen auftritt (Schwellenphase), wenn die TeilnehmerInnen ihren vorritualen Status nicht mehr halten, aber noch nicht mit dem Übergang zu dem Status, den sie nach Abschluss des Rituals einnehmen werden, angefangen haben
Pleonasmus, der
Verbindung zweier Begriffe, von denen einer bereits im anderen enthalten ist. Eine rhetorische Figur
Captatio benevolentiae, die
das Werben um die Gunst des Publikums mit bestimmten Redewendungen
Untersuchung, die
auf Untersuchungen basierende wissenschaftliche Arbeit
unzuverlässige Erzähler, der
Unzuverlässiges Erzählen ist eine spezielle Form des Erzählens, bei dem die Zuverlässigkeit (das heißt zumeist: die Wahrheit oder Angemessenheit) der Erzähleraussagen über die erzählte Welt vom Rezipienten (Leser, Zuhörer, Zuschauer etc.) in Frage gestellt wird. Vereinfacht ausgedrückt: Es wird zunächst ein Geschehen erzählt, das, wie sich im weiteren Verlauf herausstellt, so nicht stattgefunden hat. Gründe dafür können beispielsweise sein, dass die erzählende Person die Handlung erträumt, im Drogenrausch erlebt oder schlichtweg erfunden hat, etwa um ein Alibi zu erhalten.
Rückwendung, die
Handlung/Entscheidung, sich erneut an eine gewisse Person, Meinung oder ein Weltbild zu richten, zu orientieren
Held, der
durch große und kühne Taten besonders in Kampf und Krieg sich auszeichnender Mann edler Abkunft (um den Mythen und Sagen entstanden sind) männliche Hauptperson eines literarischen o. ä. Werks
Rahmenerzählung, die
Technik des Erzählens, die in der Integration zweier oder mehrerer Erzählungen besteht, wobei eine Erzählung die Funktion eines Rahmens für die andere[n] hat (Duden)
sekundäre Erzähler, der
Der primäre Erzähler verfügt über das orale Erzählen und ist der Uhrheber des münlichen Textes. Der sekundäre Erzähler hingegen betreibt das literale Erzählen. Er zeichnet die mündliche Erzählung auf, bearbeitet und literarisch.
Geschehnis, das
Ereignis, Vorgang
sokratische Ironie, die
Als sokratische Ironie bezeichnet man häufig ein sich klein machendes Verstellen (man stellt sich dumm), um den sich überlegen wähnenden Gesprächspartner in die Falle zu locken, ihn zu belehren oder ihn zum Nachdenken zu bringen. Gemeint ist hiermit ein echtes Verstellen, das im Gegensatz zur rhetorischen Ironie nicht unbedingt als Verstellung erkannt werden will. Dieser Ironiebegriff entspricht der Bedeutung zur Zeit Sokrates’ und auch noch Aristoteles’.
Schäferdichtung, die
Hirtendichtung der europäischen Renaissance und des Barocks, in der die ländliche Welt der Schäfer und Hirten manieristisch gestaltet und auf einer künstlichen, wirklichkeitsfremden Ebene dargestellt wird
fiktive Adressat, der
Der Begriff des fiktiven Lesers oder fiktiven Adressaten (englisch narratee) bildet als literaturwissenschaftliches bzw. literaturtheoretisches (Erzähltheorie) Konzept das Korrelat des Erzählers auf der discours-Ebene (vgl. histoire versus discours) eines Erzähltextes, ist jedoch terminologisch weniger verbreitet als der Begriff des Erzählers. Der fiktive Leser tritt dabei zumeist als ein in den Text eingezeichneter, fingierter, häufig direkt angesprochener „Partner“ des Erzählers auf.
Reichweite, die
Wikipedia: Die Zahl der Personen, die Leser einer Ausgabe eines Titels oder einer Titelkombination. Die Reichweite unterscheidet sich von der Auflage, da ein Exemplar üblicherweise von mehreren Personen gelesen wird. Duden: (Werbersprache) Anzahl bzw. Prozentsatz von Personen, die mit einem Medium oder einer Werbebotschaft erreicht werden können
Kapitel, das
Abschnitt eines Textes in einem Schrift- oder Druckwerk
Transdisziplinarität, die
ein integrativer Forschungsansatz, der auch außerwissenschaftliche und insbesondere gesellschaftliche Akteure einbezieht
Detektivroman, der
Roman, in dessen Mittelpunkt die Aufdeckung eines Verbrechens durch einen Detektiv oder eine Detektivin steht
Identifikation, die
das Identifizieren; das Sichidentifizieren
Meinung, die
persönliche Ansicht, Überzeugung, Einstellung o. Ä., die jemand in Bezug auf jemanden, etwas hat (und die sein Urteil bestimmt) im Bewusstsein der Allgemeinheit [vor]herrschende Auffassungen hinsichtlich bestimmter [politischer] Sachverhalte
Protagonist, der
Der Protagonist (von altgriechisch πρωταγωνιστής prōtagōnistḗs, wörtlich „der erste Kämpfer auf dem Theater“, aus πρῶτος prō̂tos „der erste“ und ἀγωνιστής agōnistḗs „Wettkämpfer“, abgeleitet von ἀγών agṓn „Wettkampf“) bezeichnet in der griechischen Tragödie den Darsteller der ersten Rolle (gegebenenfalls vor Deuteragonist und Tritagonist, das heißt zweite und dritte Hauptrolle).
Impressionismus, der
Impressionismus (von lateinisch impressio ‚Eindruck‘; über das französische impressionnisme) ist eine Stilrichtung in der Kunstgeschichte, die durch die stimmungsvolle Darstellung von flüchtigen Momentaufnahmen einer Szenerie gekennzeichnet ist. Sie entstand aus einer Bewegung innerhalb der Malerei in Frankreich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Begriff Impressionismus wurde auch auf bestimmte Stilrichtungen in der Musik, in der Literatur, im Film und in der Fotografie übertragen.
Discours, der
Die ‚Wie-Frage‘ in der Analyse fiktionaler Erzähltexte. Wie sind die Ereignisse im Text angeordnet? Auf welcher Weise wird die sprachliche Vermittlung dargeboten? Welche Formen der Präsentation gibt es? (Wissenschaftler: Genette)
Identifizierung, die
Identifikation (von lat. idem: „derselbe“, facere: „machen“) bedeutet wörtlich übersetzt „gleichsetzen“. Der Begriff bezeichnet in der Psychologie einen Vorgang, bei dem man sich in die Rolle oder Situation einer anderen Person versetzt, oder einen innerseelischen Vorgang, der sogar identitätsstiftend ist, indem er ein Gefühl der Zugehörigkeit erzeugt.
Moralität, die
Die Moralität bezeichnet eine Schauspielform mit moralischem oder religiös-lehrhaftem Charakter, die im Mittelalter nach dem Niedergang der Mysterienspiele in Europa beliebt war. Vor allem in England (morality) und in Frankreich (moralité) waren sie äußerst populär, doch auch in Deutschland waren sie verbreitet. Es waren allegorische Stücke, in denen die einzelnen Figuren Laster oder Tugenden repräsentierten, zum Beispiel Wollust, Geiz, aber auch Nächstenliebe oder Barmherzigkeit.
Distichon, das
Verspaar/zweizeilige Strophenform. Meist verbreitet: daktylische Hexameter und ein Pentameter.
Skansion, die
Messung eines Verses, Bestimmung des Versmaßes; das Skandieren
Erinnerungsliteratur, die
Literatur mit der Absicht, Teile der Vergangenheit im Bewusstsein zu halten und gezielt zu vergegenwärtigen.
Symbolik, die
Bei der Verwendung von Symbolen spricht man von Symbolik – insbesondere, wenn etwas als Zeichen verwendet wird, das nicht grundsätzlich ein Zeichen ist. Mit Symbolik kann die Verwendung als Symbol gemeint sein oder die symbolische Bedeutung beziehungsweise das Spektrum der möglichen symbolischen Bedeutungen, der „symbolische Gehalt“.
Katharsis, die
Die Katharsis (altgriechisch κάθαρσις kátharsis „Reinigung“) bezeichnet nach der Definition der Tragödie in der aristotelischen Poetik die „Reinigung“ von bestimmten Affekten. Durch das Durchleben von Jammer/Rührung und Schrecken/Schauder (von griechisch éleos und phóbos, von Lessing auch mit Mitleid und Furcht übersetzt) erfährt der Zuschauer der Tragödie als deren Wirkung eine Läuterung seiner Seele von diesen Erregungszuständen (Poetik, Kap. 6, 1449b26).
Gedichtmaß, das
Als Gedichtmaß bezeichnet man in der Verslehre ein metrisches Schema, das über Vers- und Strophenmaß hinausgehend die Bauform des Gedichts in seiner Gesamtheit beschreibt. Bekannteste Beispiele für Gedichtmaße sind Sonett, Sestine oder Kanzone.
Instanz, die
enkel Duden) für einen Fall, eine Entscheidung zuständige Stelle (besonders eine Behörde o. Ä.) (Rechtssprache) (im Hinblick auf die Reihenfolge der zur Entscheidung einer Rechtssache zuständigen Instanzen) bestimmte Stufe eines gerichtlichen Verfahrens (EDV) einzelne Ausprägung, Exemplar aus einer Klasse von Objekten (eigen idee) Autorinstanz? Erzählinstanz? Eine für einen Fall, eine Entscheidung zuständige Stelle. z.B. der Leser als kritische Instanz, der Autor als vermittelnde oder moralische Instanz...
Antiheld, der
inaktive, negative oder passive männliche Hauptfigur in Drama, Roman, Film im Unterschied zum aktiv handelnden Helden
Synthetische Erzählung, die
⟷ analytische Erzählung. Das Geschehen wirdt in seiner chronologischen Reihenfolge geschildert. Synthetisches Erzählen verläuft also additiv, d.h. es wird sukzessive aus einzelnen Ereignissen aufgebaut. (Metzler, 291)
Rezension, die
kritische Besprechung eines Buches, einer wissenschaftlichen Veröffentlichung,künstlerischenDarbietungo. Ä.,besonders in einer Zeitung oder Zeitschrift (Fachsprache) berichtigende Durchsicht eines alten Textes; Herstellung einer dem Urtext möglichst nahekommenden Fassung
Tempo, das
- Geschwindigkeit, mit der etwas, besonders eine Handlung, eine Bewegung abläuft - (Musik) (für den Vortrag geeignetes, den Besonderheiten eines Werkes angemessenes) musikalisches Zeitmaß
intradiegetische Erzählung, die
Innerhalb der extradiegetischen Rahmenerzählung können also eine (oder mehrere) intradiegetische Binnenerzählung(en) vorliegen. Dieses Rahmungsprinzip ist natürlich wiederholbar, so dass auf der dritten Ebene metadiegetisch ein metametadiegetisches Geschehen erzählt wird usw.
Vorausblende, die
In der Literatur und im Film bezeichnet Vorausblende (auch Prospektive) eine nicht-lineare, nicht-chronologische Erzähltechnik. Sie wird auch Flash-forward, Vorausdeutung (Eberhard Lämmert) oder Prolepsis[1] (Gérard Genette) genannt.
Aposiopese, die
bewusster Abbruch der Rede oder eines begonnenen Gedankens vor der entscheidenden Aussage
Spannung, die
auf etwas Zukünftiges gerichtete erregte Erwartung, gespannte Neugier
Projektionsfläche, die
helle Fläche, auf die Bilder projiziert werden können
Kadenz, die
Unter Kadenz (italienisch cadenza, mittellateinisch cadentia „das Fallen“, von lateinisch cadere „fallen“) versteht man in der Verslehre die metrisch-rhythmische Gestalt des Versschlusses, also der letzten Silben des Verses von der letzten betonten Silbe an. Der Begriff wurde von Andreas Heusler (1865–1940) im Rahmen der von ihm entwickelten Taktmetrik in Anlehnung an den musikalischen Kadenzbegriff eingeführt.
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