Flashcard Info

Here you can learn everything about this flashcard

Klinische Psychologie 2


Störungsbilder


Multiple choice cards
Normal cards
Cards total
Category
Language
From

Beschreiben sie das Störungsbild der Zwangsstörung und beschreiben sie wie man die Symptome von einer psychotischen Störung/Schizophrenie abgrenzen kann.

Eine Zwangsstörung umfasst 

  • Zwangsgedanken (wie die Angst vor Ansteckung/dem Ausdruck von sexuellen oder aggressiven Impulsen/Körperdysfunktion) àdiese sind ich-dyston 
  • und/oder
  • Zwangshandlungen
    • Ritualisiertes Verhalten oder mentale Handlung zur Abwendung der Befürchtung aus Zwangsgedanken oder Regeln folgend 
    • Klar übertrieben und nicht real zweckdienlich, auch magisch
    • Waschzwang, Kontrollzwang, Ordnungszwang, Horten, Zählzwang, …

Abgrenzung: 

Ich-Syntonie: Gedanken, Gefühle, Handlungen werden als dem Ich zugehörig und nicht als störend empfunden

Ich-Dystonie: Gedanken, Gefühle, Handlungen werden nicht als dem Ich zugehörig und als störend empfunden

  • Bei der Zwangsstörung sind die Gedanken ich-dyston: sie werden als nicht zum Ich gehörend und irrational erlebt.
  • Bei wahnhaften Störungen und Schizophrenie hat man ich-syntone Gedanken: Da weiß ich nicht, dass das irrational ist, sondern gehe davon aus, dass das stimmt.
  • Das ich-dystone ist der Kern eines Zwangsgedanken. In dem Moment, in dem man sich da reinversetzt hat, ist man sich aber evtl. doch nicht mehr so sicher. 

Beschreiben Sie das klinische Bild der Körperdysmorphen Störung.

- Übermäßige Beschäftigung mit einem oder mehreren wahrgenommenen Mängeln oder Defekten im äußeren Erscheinungsbild, die für andere nicht erkennbar sind oder geringfügig scheinen 

- Person zeigt sich wiederholende (Sicherheits-Verhaltensweisen) wie z.B. Überprüfung im Spiegel, übermäßige Körperpflege, Hautzupfen/-quetschen oder auch mentale Handlungen wie z.B. Vergleich des Aussehens mit anderen 

- durch die übermäßige Beschäftigung klinisch bedeutsames Leiden und Beeinträchtigungen im sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen

- anders als bei Essstörung keine Angst vor Körperfett oder -gewicht

Grenzen Sie in Stichpunkten die Soziale Phobie und die Generalisierte Angststörung hinsichtlich ihrer Symptomatik, Ersterkrankungsalter und aufrechterhaltenden Bedingungen voneinander ab. 

Soziale Phobie

Generalisierte Angststörung

  • Angst vor der Bewertung durch andere
  • Teilweise eng umgrenzt (z.B. Sprechen in der Öffentlichkeit, Kontakte mit anderem Geschlecht), teilweise unbestimmt in fast allen sozialen Situationen außerhalb der Familie
  • Aufrechterhaltung: durch Vermeidung sozialer Situationen oder Selbsterfüllende Prophezeiungen 
  • Ersterkrankungsalter meist in der Jugend

 

  • Übermäßige Sorgen um verschiedene Ereignisse und Tätigkeiten & Schwierigkeiten, die Sorgen zu kontrollieren
  • Aufrechterhaltung der Sorgen durch Vermeidung (Sorgen verhindern, dass die Angst gespürt werden muss) & Metasorgen verstärken den Sorgenprozess
  • Ersterkrankungsalter: mittleres – höheres Erwachsenenalter 

Erläutern Sie wie nach der Verstärker-Verlust-Theorie eine Depression entsteht und aufrechterhalten wird.

  • Die Verstärker-Verlust-Theorie von Lewinsohn (1974) ist ein behavioristisches Modell, welches von der Beobachtung ausgeht, dass depressive Symptomatik mit einer geringen Rate an verhaltenskontingenter positiver Verstärkung einhergeht (v.a. soziale Interaktion)

 

Es gibt einen Rückgang an positiven Verstärkern durch… [Mögliche Gründe für Rückgang]

  • Weniger potenziell verstärkende Ereignisse und Aktivitäten (quantitative Aspekte: wie viele, Intensität; qualitative Aspekte: Art, Funktion) 
    • beeinflusst durch eigene Merkmale, z.B. Alter
  • Verringerte Erreichbarkeit von Verstärkung in der Umgebung (Trennung, Armut, soziale Isolation) 
    • bspw. in Folge kritischer Lebensereignisse wie Scheidung, Umzug, Arbeitsplatzverlust
  • Instrumentelles Verhalten der Person (soziale, berufliche Fertigkeiten)
    • defizitäres Verhaltensrepertoire, das mit weniger positiver Verstärkung assoziiert ist (z.B. mangelnde soziale Kompetenz) 

 

  • Das resultiert in einer niedrigen Rate an positiver Verstärkung; diese führt zu
    • Depression (verbale, nonverbale Verhaltensäußerung; somatische emotionale kognitive motivationale Symptome; interaktionelle Auffälligkeiten); hat zur Folge

 

  • Soziale Verstärkung (Sympathie, Interesse, Anteilnahme): 
    • Das geht dann zunehmend einher mit sozialer Vermeidung, die auch wieder eine niedrige Rate an positiver Verstärkung bedingt
    • Depression mag kurz-/mittelfristig Zuwendung erzeugen, langfristig wendet sich das Umfeld jedoch vermehrt ab (Auch dieser Verstärker fällt sehr bald weg) -> weiterer Verstärkerverlust -> Abwärtsspirale 
      • Es wird einfach insgesamt weniger Verhalten gezeigt, das überhaupt verstärkbar wäre. Weniger Verhalten -> weniger Verstärkung 

Nennen sie die Monoaminhypothese der Depression und Gegenargumente dieser Hypothese.

-  Die Annahme dieser Hypothese ist, dass es eine Reduktion der Monoamin-Konzentration (Nordrenalin, Dopamin, Serotonin) an den Rezeptoren gibt 
  • Evtl. gibt es eine beeinträchtigte Synthese der Neurotransmitter im präsynaptischen Neuron, verstärkten Abbau im synaptischen Spalt oder veränderte Funktion der postsynaptischen Rezeptoren
    • Mangel an Noradrenalin, Serotonin, Dopamin?
    • Reserpin führt zu depressiven Verstimmungen (zerstört die Vesikel in Präsynapse à weniger Serotonin in Präsynapse à geringere Serotonin-Übertragung) 
    •  Z.T. erniedrigte Konzentration der Abbauprodukte im Blut/Urin 

Gegenargumente: 
​​Problem: Verzögerter Wirkeintritt der Antidepressiva ​Das ist nicht vereinbar mit der Monoamin/Serotoninmangel-Hypothese; 
- eigentlich müsste die Wirkung sofort da sein, da ein direkter Effekt ist, dass Verfügbarkeit von Norepiphine und Serotonin erhöht wird. 
- Langzeit klinische Effekte zeigen sich aber 2-4 Wochen später. Einige Studien haben auch keine erhöhte Verfügbarkeit gefunden. Außerdem hat nur ein kleiner Teil der depressiven eine verminderte Serotoninaktivität.
--> Antidepressiva könnten etwas an der Rezeptorsensitivität verändern (nicht so ein direkter Weg?)

Beschreiben Sie zur Agoraphobie:

- Häufigkeit und Symptome

- 2 Faktoren Theorie von Mowrer

 

  • Agora = Marktplatz
  • Lebenszeitprävalenz von 5%; 12-Monats-Prävalenz von 2%
    • Angst davor, im Gefahrenfall über keinen Fluchtweg zu verfügen
    • Deshalb: Angst in Menschenmengen, auf öffentlichen Plätzen, bei Reisen

DSM 5: Ausgeprägte Furcht oder Angst vor zwei (oder mehr) der folgenden 5 Symptome:

  • Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel
  • Auf offenen Plätzen sein
  • In geschlossenen öffentlichen Räumen sein
  • Schlange stehen oder in einer Menschenmenge sein
  • Allein außer Haus sein

Vermeidungskonditionierung (liegt bei Albert zugrunde): Mowrer’s 2-Faktoren Modell

  • FAKTOR 1: Klassische Konditionierung:
    • Neutraler Reiz: Hund
    • Unkonditionierter Reiz (UCS): Hundebiss
    • Unkonditionierte emotionale Reaktion (UCR): respondent: Furcht
    • Konditionierter Reiz (CS): Hund
    • Konditionierte emotionale Reaktion (CER): Furcht
  • FAKTOR 2: Operante Konditionierung
    • Situation (S): Hund (oder diskriminativer Reiz), löst
    • Reaktion (R): Flucht, Vermeidung
    • Konsequenz (K): Reduktion der Furcht, Art der Konditionierung hier beruht auf negative Verstärkung (C-) (neg. V. ist das extinktionsresistenteste)

Entstehung von Vermeidungsverhalten:

  • KK: Auf einen neutralen Reiz (US, Kaninchen) wird ein CS (lautes Geräusch), der eine UCR (hier emotionale Reaktion: Furcht) -> Konditionierte emotionale Reaktion (CR) auf den ursprünglich neutralen Reiz
  • ->  als 2. Phase vermeiden sie das dann, die negative Verstärkung als operante Konditionierung -> Sie lernen damit Vermeidungsverhalten                                    (CS -> Vermeidung -> negative Verstärkung)

 

 

 

Beschreiben Sie 2 formale Denkstörungen.

  • Grübeln: Beim Grübeln kreisen die Gedanken immer wieder um die gleichen, vorwiegend unangenehmen Themen, ohne dabei eine Lösung zu finden.

 

  • Vorbeireden: Der Patient antwortet nicht adäquat auf eine Frage, sondern redet inhaltlich daran vorbei. Dies geschieht, obgleich ersichtlich ist, dass der Patient die Frage verstanden hat und die Antwort auch nicht vorenthalten will.

 

Wie häufig ist die GAS und in welchem Alter ist sie besonders oft feststellbar?

 

  • Übermäßige Sorgen um verschiedene Ereignisse und Tätigkeiten & Schwierigkeiten, die Sorgen zu kontrollieren
    Erregungssymptome:
    • Ruhelosigkeit, auf dem Sprung sein
    • Leichte Ermüdbarkeit 
    • Konzentrationsschwierigkeiten oder Leere im Kopf
    • Reizbarkeit
    • Muskelspannung
    • Schlafstörungen
  • Lebenszeitprävalenz von 3-5%;
  • 12-Monatsprävalenz von 2-4%;
  • Punktprävalenz von 1-3% 
  • Hohe Prävalenzen im mittleren und höheren Alter

Beschreiben Sie das Psychophysiologsiche Modell nach Ehlers & Margraf zur Entwicklung von Agoraphobie und Panikstörungen (1989).

Wichtige Faktoren für die Entwicklung einer Agoraphobie (+Panikstörung) 

  • Individuelle Prädispotisitonen: z.B. Anxiety sensivity -> starke Sensitivität für ihre Körperwahrnehmung, sie nehmen die Veränderung leichter wahr -> erhöht Wsk., eine PS entwickeln zu können
  • Wie interpretieren Sie die Wahrnehmung der Veränderung? -> Herzschlagerhöhung usw. mit Gefahr assoziieren (bedrohlich), dann wird das zur Panik führen, da es zur positiven Rückkopplung kommt und Sie Ihre Aufmerksamkeit weiter auf die körperliche Wahrnehmung lenken und wiederum massive Veränderungen bewirken (mehr Angst) è Aufschaukelungsprozess

  • Situative Faktoren: z.B. wo tritt Ihre erste Panikattacke auf? -> z.B. vor Gericht

 

Welches lerntheoretische Prinzip wird beim Kontingenzmanagement genutzt? Beschreiben Sie ein konkretes Behandlungsbeispiel.

- Kontingenzmanagement ist eine Form der operanten Konditionierung bei der auf zuvor definiertes Verhalten eine definierte Reaktion (Verstärkung) erfolgt.

Zum Beispiel könnte eine Person mit einer Alkoholabhängigkeit dann belohnt werden, wenn sie eine spezifische Zeitspanne keinen Alkohol zu sich genommen hat. 

Verhalten und Reaktion können in einem Kontingenzvertrag festgehalten werden

Beschreiben Sie den Unterschied zwischen der unipolaren depressiven Episode und der rezidivierenden depressiven Störung.

  • Major Depression, einzelne Episode: einmalig Schwerekriterien einer depressiven Episode erfüllt 

 

  • Major Depression, rezidivierend: immer wieder einzelne Episoden der MD (typischer)

 

  • Persistierende depressive Störung: dysthym = nicht alle Kriterien einer depressiven Episode erfüllt, oder MDE = Kriterien einer MD erfüllt
    • muss langanhaltend sein

 

  • Bipolare affektive Störung: Wechsel von Phasen, in denen die Kriterien einer MD erfüllt sind, und Phasen der Manie (Bipolar I) oder Hypomanie (Bipolar II)

Nennen Sie die 5A-Symptome der Schizophrenie aus dem DSM-5.

A) Zwei (oder mehr) der folgenden Symptome, jedes bestehend für einen erheblichen Teil einer einmonatigen Zeitspanne (oder kürzer, wenn erfolgreich behandelt). Mindestens eines dieser Symptome muss (1), (2) oder (3) sein.

  1. Wahn.
  2. Halluzinationen.
  3. desorganisierte Sprechweise (z. B. häufiges Entgleisen oder Zerfahrenheit).
  4. grob desorganisiertes oder katatones Verhalten.
  5. Negativsymptome (z. B. verminderter emotionaler Ausdruck oder reduzierte Willenskraft [Avolition]).

B.) Für eine erhebliche Zeitspanne seit dem Beginn der Störung sind eine oder mehrere zentrale Funktionsbereiche wie Arbeit, zwischenmenschliche Beziehungen oder Selbstfürsorge deutlich unter dem Niveau, das vor dem Beginn erreicht wurde.

C.) Zeichen des Störungsbildes halten durchgehend für mindestens sechs Monate an.

Sucht: Nach dem biopsychosozialen Modell der Sucht gibt es einen (neuro-)biologischen Bereich und einen psychosozialen Bereich: jeweils 2 Aspekte nennen und Zusammenhang zu Sucht beschreiben (4 Punkte?) + Welchen weiteren Bereich gibt es bei diesem Modell? 

neurobiologischer Teufelskreis

  • Konsumenten entwickeln eine Toleranz: für die gleiche Wirkung muss mehr Substanz als vorher eingenommen werden
  • Entzugssymptome treten auf, die dann durch Substanzkonsum vermieden werden
  • Suchtgedächtnis: eine zusätzliche „künstliche“ Dopaminausschüttung bedingt durch die Subtanzen wird als Signal interpretiert, dass es unglaublich gut war/besser als erwartet (Missinterpretation des Gedächtnisses) 
  • Verlust an Verstärkern: Sucht stumpft andere Ziele ab

Intrapsychischer Teufelskreis

  • Beeinträchtigte Selbstwahrnehmung
  • Unrealistisch, positiv verzerrte Wirksamkeitserwartung 
  • Mangelnde Entwicklung alternativen Verhaltens, Alkohol wird zur einzigen Bewältigungsmöglichkeit (Copingdefizite)

Psychosozialer Teufelskreis

  • Gestörte Trinkkultur, z.B. Länder ohne klare und verbindliche Regeln zum Umgang mit Alkohol. Schädliche und riskante Formen des Umgangs mit Alkohol
    • z.B. Wetttrinken, wiederholte Räusche, schwere Kater oder ausschließliches Trinken hochprozentiger Alkoholika, sind weit verbreitet. Alkoholabhängigkeit wird dagegen meist in extremer Form und als Problem von Randgruppen dargestellt
  • Veränderte Familieninteraktion
  • Soziale Schäden (sozialer Abstieg und Abgrenzung häufig -> weiteres Trinken & Vereinsamung)
  • Mangel an Alternativen 
  • Bei der Behandlung sollte man immer diese 3 untereinander agierenden Teufelskreise berücksichtigen

Beschreiben Sie anhand des Panikkreislaufs die kognitive Theorie zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Panikstörung.

Kognitiver Ansatz: Teufelskreismodell (Clark, 1986)

Wahrnehmung:

  • Man nimmt Dinge viel früher wahr, Panikstörungspatienten nehmen erhöhten Herzschlag schneller wahr oder merken schneller, wie sich der Hörsaal füllt

Gedanke:

  • ​Die kognitive Bewertung dieser Veränderung: Gefahr droht, ich komm hier nicht mehr raus (die bedrohliche Bewertung führt dazu, dass sich Panik erst entwickelt)

„Angst“:

  • Wenn die Panik bemerkt wurde, bricht man schon ab         -> Flucht = extremste Variante                                            -> Vermeidung (z.B. an den Ausgang setzen) bezweckt oft kein komplettes Verschwinden der Angst, sondern oft absinken,
    • z.B. auch subtiler durch Medikamente dabei haben, Handyspiel zum ablenken, aus dem Fenster schauen, alles kontrollieren wollen, … 

Physiologische Veränderungen/Körperliche Empfindungen: 

  • Der Mensch hat etwas über den Kreislauf gelernt (der Reiz war hochgefährlich, Angstattacke ist die Begründung dafür, dass es wirklich gefährlich war, sonst hätte sich mein Körper ja nicht so angefühlt).
  • Der Angstmoment selber ist perfekt gelöst; Problem ist dann, dass man gar nicht mehr aus dem Haus geht usw.

Beschreiben Sie die Kriterien der alkoholbezogenen Störung nach DSM-5

Ausprägungen:

  • milde Störung: 2-3 erfüllte Kriterien
  • moderate Störung: 4-5 Kriterien
  • schwere Störung: mind. 6 Kriterien

 

Kriterien:

  • Wiederholter Substanzgebrauch, der zum Versagen bei wichtigen Verpflichtungen in der Schule, bei der Arbeit oder zu Hause führt
  • Wiederholter Substanzgebrauch in Situationen, in denen es aufgrund des Konsums zu einer körperlichen Gefährdung kommen kann
  • Fortgesetzter Substanzgebrauch trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme
  • Toleranzentwicklung charakterisiert durch ausgeprägte Dosissteigerung oder verminderte Wirkung unter derselben Dosis
  • Entzugssymptome oder deren Linderung beziehungsweise Vermeidung durch Substanzkonsum
  • Einnahme der Substanz in größeren Mengen oder länger als geplant
  • Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Substanzgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren
  • Hoher Zeitaufwand für Beschaffung und Konsum der Substanz oder um sich von ihren Wirkungen zu erholen
  • Aufgabe oder Einschränkung wichtiger Aktivitäten aufgrund des Substanzkonsums
  • Fortgesetzter Konsum trotz körperlicher oder psychischer Probleme
  • Craving, das starke Verlangen nach der Substanz

Beschreiben Sie Becks kognitives Modell der Depression und nennen Sie 2 Beispiele für typische Denkfehler 

 

  • Aufgrund früher Erfahrungen (z.B. in der Kindheit) werden dysfunktionale Überzeugungen gebildet (z.B. „Ich muss unbedingt etwas tun, um wertvoll zu sein.“// „Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden“) -> Überzeugungen sind schon dann dysfunktional, sobald sie konditional sind)

 

  • Ein kritisches Lebensereignis (z.B. durch die Prüfung gefallen//verlassen werden) aktiviert die negativen Grundüberzeugungen (z.B. „Ich habe nicht die Leistung erbracht, die von mir erwartet wurde und bin daher nichts wert.“// „Er hat mich verlassen, weil ich es nicht wert bin geliebt zu werden/Niemand liebt mich und das ist auch verständlich.“)

 

  • Die Grundüberzeugungen werden aufrechterhalten durch negative automatische Gedanken (Denkfehler)                  -> Die Welt wird zu den G.Ü. passend interpretiert.
    • Gedankenlesen: Man ist überzeugt davon, zu wissen, was andere (Negatives) über einen denken (z.B. „Alle finden mich scheiße/dumm/unattraktiv/sehen in mir nichts wertvolles“)
    • Katastrophisieren: Man ist überzeugt, dass die eigene Entwicklung negativ verlaufen wird. Positive Aspekte oder Ereignisse werden nicht bedacht (z.B. „Ich werde mein Leben lang nur immer wieder verlassen werden“// „Ich werde immer der Fußabtreter vom Chef sein und nie etwas auf der Arbeit erreichen.“ 

Die negativen Gedanken und rigiden Grundüberzeugungen beziehen sich auf 3 zentrale Aspekte:

  • Negative Sicht der eigenen Person (Ich bin wertlos),
  • der Umwelt (Niemand mag mich)
  • der Zukunft (das wird auch immer so bleiben àhoffnungslos)

->  Triade wird durch Denkfehler/kognitive Verzerrungen aufrechterhalten

Nennen Sie 2 Unterschiede und 2 Gemeinsamkeiten von Bulimie und Anorexie

Gemeinsamkeiten:

  • Figur und Körpergewicht haben einen übermäßigen Einfluss auf die Selbstbewertung
  • Angst vor Gewichtszunahme? 
  • Binge-eating/purging-Typus der AN: erst viel essen und dann Gegenmaßnahmen, z.B. Erbrechen, Laxantienmissbrauch oder andere Arzneimittel (Diuretika, Klistiere) eigentlich genau wie „Purging“-Typus der BN vom Muster her

Unterschiede:

  • Bei der Bulimie gibt es immer Fressattacken, bei der Anorexie nur beim Purging-Typus
  • Bei der Bulimie haben die PatientInnen kein Untergewicht, bei AN schon

Beschreiben Sie das kognitive Modell zur Erklärung der Zwangsstörung nach Salkovskis anhand eines selbstentwickelten Fallbeispiels.

Am Beispiel des Kontrollzwangs:

Ideen, Gedanken, kognitive Prozesse, die sich irgendwie aufdrängen. 

(1) Aufdringlicher Gedanke: „Ich könnte tatsächlich vergessen haben, den Herd auszumachen und dann würde bald die ganze Wohnung brennen…“


(2) Bewertung des Gedankens: „Es wäre ziemlich schlimm, wenn die Wohnung brennen würde, nur weil ich den Herd angelassen hab.“  

-> |Grundüberzeugungen: z.B. hohes Kontrollbedürfnis, Verantwortungsgefühl oder z.B. die Überzeugung, schusselig zu sein und immer alles falsch zu machen, was eine ständige Überprüfung der eigenen Handlungen erfordert bzw. Unsicherheit hinsichtlich Erinnerung und Gedächtnis, Patienten trauen sich selbst nicht| 

(3) Emotionale/physiologische Unruhe (Erregung, Aktivierung, Handlungsbedarf 

->Weil man das am besten noch mal überprüfen sollte, evtl. Angst, unwohles Gefühl) 

 

(4) Neutralisieren, Ritual -> z.B. Kontrollen, ob wirklich alles aus ist

-> Diese Neutralisierung (Zwangsritual) in diesem Fall durch Kontrollieren führt zur Aufrechterhaltung. Durch das Ritual werden der aufdringliche Gedanke, die Bewertung dessen und die Unruhe kurzfristig beruhigt (negative Verstärkung). 

Beschreiben Sie vier Kriterien der Substanzkonsumstörung nach DSM-5 (A-Kriterien)

A) Ein problematisches Muster von Substanzkonsum führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei mindestens zwei der folgenden Kriterien innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten vorliegen:

  • Häufiger Konsum in größeren Mengen oder länger als beabsichtigt
  • Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Konsum zu verringern oder zu kontrollieren
  • Hoher Zeitaufwand zum Beschaffen, Konsumieren oder Erholen von der Wirkung
  • Craving oder starkes Verlangen
  • Wiederholter Konsum, der zu Versagen bei wichtigen Verpflichtungen führt
  • Fortgesetzter Konsum trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme
  • Aufgabe oder Einschränkung wichtiger sozialer, beruflicher oder Freizeitaktivitäten
  • Wiederholter Konsum in Stationen, in denen Konsum zu körperlicher Gefährdung führt
  • Fortgesetzter Konsum trotz Kenntnis körperlicher oder psychischer Probleme
  • Toleranzentwicklung
    • Dosissteigerung
    • Verminderte Wirkung bei gleicher Dosis
  • Entzugssymptome, die sich durch eins der folgenden Kriterien äußern:
    • Charakteristisches Entzugssyndrom in Bezug auf Alkohol
    • Alkohol wird konsumiert, um Entzugssymptome zu lindern oder zu vermeiden

Welche neuronalen Auffälligkeiten lassen sich bei Schizophrenen Menschen finden?

Zum Beispiel:

  • Häufigkeit von Anomalien: 50-80%
  • leichte Verminderung der gesamten Hirnmasse
  • reduzierte Asymmetrie
  • verminderte Anzahl/Dichte von Neuronen im Hippocampus 

Nennen und beschreiben Sie vier Symptome, die die Schizophrenie von anderen psychotischen Störungen abgrenzen. 

Erstrangsymptome nach Schneider:

  • Gedankenlautwerden
  • Stimmenhören in dritter Person
  • Kommentierende Stimmen
  • Körperhalluzinationen (von außen gemacht)
  • Gedankenentzug oder -beeinflussung
  • Gedankenausbreitung
  • Wahnwahrnehmung  
  • Eigene Handlungen werden durch äußere Mächte beeinflusst oder gemacht erlebt

Beschreiben Sie aufrechterhaltende Faktoren bei Bulimie und Anorexie anhand des kognitiv-verhaltensorientierten Modells.

  • Der soziokulturelle Kontext birgt bestimmte Risikofaktoren (z.B. genetische Faktoren, Geburtskomplikationen, kindliche Ess- und gastrointestinale Probleme), die zu einem niedrigen/labilen Selbstwertgefühl beitragen können (bedingt durch interpersonale Defizite, Perfektionismus, belastende Lebensereignisse etc.). Gepaart mit einem spezifischen Auslöser kann das niedrige Selbstwertgefühl in Nahrungsrestriktion resultieren.
    Eine Nahrungsrestriktion hat einen Gewichtsverlust zur Folge, welcher zu einer Steigerung von Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit führen kann, was eine weitere Nahrungsrestriktion positiv verstärkt. (Anorexia Nervosa)
    Neben der Steigerung von Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit kann die Nahrungsrestriktion allerdings auch zu Heißhungeranfällen führen, die wiederum zum Ergreifen kompensatorischer Maßnahmen (Erbrechen, Laxanzieneinnahme etc.) führen. Durch diese Maßnahmen gibt es eine Spannungsreduktion (das ungute Gefühl/C- fällt weg) und weitere Nahrungsrestriktionen folgen(Bulimia Nervosa)
    AN und BN führen jedoch körperliche, psychische und soziale Folgeschäden herbei, die wiederum in negativer Art auf das Selbstwertgefühl einwirken, welches auch zur Aufrechterhaltung der Störung beiträgt. 

Aufrechterhaltende Faktoren nach diesem Modell sind also konkret:

  • Der soziokulturelle Kontext, bestimmte Risikofaktoren, niedriges Selbstwertgefühl, spezifische Auslöser (z.B. Bullying) & positive Verstärkung der Nahrungsrestriktion durch Steigerung von Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit; negative Verstärkung der kompensatorischen Maßnahmen durch die Spannungsreduktion
  • Ein Faktor, der auch bei der Binge-Eating Störung zur Aufrechterhaltung beitragen könnte, ist das niedrige/labile Selbstwertgefühl

Welche Körperlichen und psychischen Folgen hat eine Bulimie?

  • Gehirn:
    • Depression
    • Angst vor Gewichtszunahme
    • Ängstlichkeit
    • Scham
    • Schwindel
    • niedriger Selbstwert
  • Wangen:
    • angeschwollen
    • wund
  • Mund:
    • Karies, kaputter Zahnschmelz (durch wiederholtes selbstinduziertes Erbrechen), Zahnfleischkrankheiten, Zahnempfindlichkeit
  • Hals und Speiseröhre:
    • wund
    • kann reißen
    • Blut im Erbrochenen
  • Muskeln:
    • Kraftlosigkeit
  • Magen:
    • Schmerzen, Geschwüre
    • verspätetes Entleeren
  • Haut:
    • trockene Haut, rissige Nägel
    • Abnutzung der Knöchel
  • Hormone:
    • irreguläre oder ausbleibende Periode
  • Eingeweide (Darm etc.):
    • Verstopfung, unregelmäßiger Stuhlgang
    • Blähungen, Durchfall
    • Magenkrämpfe
  • Körperflüssigkeiten:
    • Dehydrierung
    • niedriges Kalium, Magnesium und Sodium
  • Herz:
    • unregelmäßiger Herzschlag, geschwächter Herzmuskel, Herzversagen, niedriger Puls und Blutdruck
  • Blut:
    • Anemie 

Welche körperlichen und psychischen Folgen hat massive Nahrungsrestriktion? 

Folgen von Anorexie:

  • Gehirn und Nerven:
    • Konzentrationsstörungen
    • Angst vor Gewichtszunahme
    • Gefühlsveränderungen (traurig, reizbar, launisch)
    • reduziertes Erinnerungsvermögen
    • Veränderungen im Hirnstoffwechsel
    • Ohnmachtszustände
  • Haare:
    • werden dünn und brüchig
  • Herz:
    • verringerter Blutdruck
    • reduzierter Herzschlag
    • Herzflattern
    • Herzinsuffizienz
  • Blut:
    • Anämie und andere Blutstörungen
  • Muskeln und Gelenke:
    • Muskelschwäche
    • Gelenkschwellungen
    • Frakturen
    • Osteoporose
  • Nieren:
    • Nierensteine, Niereninsuffizienz
  • Körperflüssigkeiten:
    • Geringe Kalium, -Magnesium- und Natriumwerte
  • Darm:
    • Verstopfungen
    • Blähungen
  • Hormonsystem:
    • Störungen der Regelblutung, 
    • Knochenverlust
    • Wachstumsstörungen
    • Fruchtbarkeitsstörungen
    • erhöhtes Risiko für Fehlgeburten und Kaiserschnitte
    • geringere Geburtsgewichte und für Wochenbettdepressionen
  • Haut:
    • Blutergüsse, trockene Haut
    • Wachstum feiner Härchen am gesamten Körper
    • kälteempfindlich
    • Gelbverfärbung der Haut
    • brüchige Nägel

Beschreiben Sie die Borderline-Persönlichkeit.

  • Emotionale Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen und Affekten (auch das eigene Selbstbild, Ziele und innere Präferenzen betreffend) 
  • Selbstverletzendes Verhalten
  • Idealisierung vs. Abwertung
  • Emotionale Leere 

Beschreiben Sie die Inhalte der Ängste bei spezifischer Phobie, Agoraphobie, Generalisierten Angststörung, Essstörung, Schizophrenie, Depression

spezifische Phobie

  • ausgeprägte Angst oder Furcht vor einem spezifischem Objekt oder einer bestimmten Situation 

Agoraphobie

  • ausgeprägte Furcht oder Angst vor: dem Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel, dem Aufhalten auf offenen Plätzen, Alleine außer Haus zu sein, Schlange stehen oder in Menschenmengen sein 

Generalisierte Angststörung

  • übermäßige Angst und Sorge bezüglich mehrerer Ereignisse oder Tätigkeiten (z.B. Arbeit oder Schulleistungen)

Essstörung

  • Angst vor der Gewichtszunahme oder davor dick zu werden (Anorexia Nervosa)
  • Angst vor dem Kontrollverlust über Art und Menge der Nahrungszufuhr bei Essanfällen (Bulimia Nervosa/ Binge Eating)

Depression

  • Angst weniger in Bezug auf ein bestimmtes Objekt oder Situation, eher generelle Ängstlichkeit
    • wenn in Bezug auf ein Objekt: Angst, dass es keine Verbesserung mehr gibt, Versagensangst 

Schizophrenie:

  • Ängste, die im Rahmen von Wahnvorstellungen und Halluzinationen auftreten

Nennen und erläutern Sie die wichtigsten Kriterien des dimensionalen Konzepts und beschreiben Sie Vorteile der Dimensionalen Klassifikation im Vergleich zur kategorialen Klassifikation.

Kriterium

Kommentar

Stufe 1 Allgemeine Kriterien der PS

Möglichkeit der Kodierung „später Beginn“
 

Stufe 2 Schweregrad der PS (leicht – mittel - schwer)

Subkategoriale Einschätzung möglich

 

Stufe 3 Art der Präsentation der Persönlichkeitsproblematik

Domänen:

  • Merkmale negativer Affektivität
  • Merkmale der Dissozialität
  • Merkmale der Enthemmung
  • Merkmale des Anankasmus (Zwanghaftigkeit)
  • Merkmale der Bindungslosigkeit

 

Vorteile:

  • Die Akzentuierung einer/Verdacht auf eine PS wird quasi ersetzt durch die Schweregradabstufung -> wird als dimensionales Konzept betrachtet
  • Domänen sind empirisch stabiler 
  • Fließende Übergänge möglich (löst evtl. Problem der niedrigen Interraterreliabilität und Überlappungen)

Beschreiben Sie angelehnt an das DSM 5, die klinischen Kriterien einer spezifischen Phobie. Nennen Sie mindestens zwei Subtypen. Was ist besonders an einer Blut-Injektion-Verletzungsphobie?

  • Angst vor spezifischen Objekten oder Situationen, z.B. Höhenangst, Tierangst, Examensangst, Klaustrophobie, Angst vor Blut oder Verletzungen etc. 

DSM 5 Kriterien für die Spezifische Phobie

  • A-Kriterium: Ausgeprägte Furcht oder Angst vor einem spezifischen Objekt oder einer spezifischen Situation
  • B-Kriterium: Das phobische Objekt oder die phobische Situation ruft fast immer eine unmittelbare Furcht oder Angstreaktion hervor
  • C-Kriterium: Das phobische Objekt oder die phobische Situation wird aktiv vermieden bzw. nur unter starker Furcht oder Angst ertragen
  • D-Kriterium: Die Furcht oder Angst geht über das Ausmaß der tatsächlichen Gefahr durch das Objekt/die Situation hinaus und ist im sozialen Kontext unverhältnismäßig
  • E-Kriterium: Die Furcht, Angst oder Vermeidung ist anhaltend, typischerweise über 6 Monate oder länger
  • F-Kriterium: Die Furcht, Angst oder Vermeidung verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen
  • G-Kriterium: Das Störungsbild kann nicht besser durch die Symptome einer anderen psychischen Störung erklärt werden

Besonders an der Blut-Injektion-Verletzungsphobie:

  • 3-4% der Bevölkerung (US Schätzungen) betroffen
  • Hauptemotion Ekel (neben Angst)
  • Einzigartige physiologische Reaktion:
    • Zunächst Anstieg der Herzrate, dann Abfallen von Herzrate & Blutdruck (parasympathische Reaktion). Übelkeit, Benommenheit bis hin zur vasovagalen Synkope (kurzfristiger Bewusstseinsverlust)
    • Möglicher evolutionärer Vorteil dieser Reaktion: Vermeiden weiterer „Angriffe“, Minimierung des Blutverlusts (Durch Blutdruckabfall)

Erklären Sie den Unterschied zwischen Persönlichkeitsstörungen und anderen psychischen Störungen

  • Im Unterschied zu anderen Störungen ist hier die Persönlichkeit gestört und nicht nur ein bestimmtes Verhalten (-> traits).

 

  • PS sind selten der Grund dafür, dass eine Behandlung aufgenommen wird, da die PatientInnen meist keine Krankheitseinsicht haben (PS sind per se ich-synton).

 

  • Außerdem werden PS durch den retrospektiven Bericht über das Verhalten der Person ergründet/diagnostiziert.

Nennen Sie Kriterien und Grenzwerte, die ungefährlichen von gefährlichem Alkoholkonsum unterscheiden 

  • Ungefährlicher Alkoholkonsum
    • 7g/Tag, 20g alle 2 Tage, Frauen 10-12g, Männer 19-24g im Schnitt, aber:
    • Kein Binge-Drinken (>50g)
    • Alle Situationen können auch ohne Alkohol genossen werden
    • Krisenzeiten führen nicht anhaltig zu mehr Alkoholkonsum
    • Alkohol wird nicht zur Bewältigungsstrategie

Was sind die Konsequenzen auf das verhaltenstherapeutische Modell bei einer Anorexia Nervosa, welche Auswirkungen gibt es sozial, psychisch und körperlich? Nennen sie jeweils ein Beispiel zu den 3 genannten Bereichen.

Körperliche Folgeschäden:

  • brüchige Nägel, trockene Haut, Ausbleiben der Periode

Psychische Folgeschäden:

  • niedriger Selbstwert, Definition des Selbst(-werts) über das Gewicht, ständige geistige Beschäftigung mit dem Thema Essen

Soziale Folgeschäden:

  • Rückzug, Vermeiden in Gesellschaft zu Essen, Ablehnung in der Peergroup

Nennen Sie 4 Risikofaktoren für die Entstehung einer antisozialen Persönlichkeitsstörung.

  • Genetischer Einfluss (moderate Erblichkeit)
  • Umweltfaktoren: Geringes Familieneinkommen, wenig elterliche Beaufsichtigung, junge Mutter, single-parent family, Vernachlässigung, Konflikte zwischen den Eltern,
    delinquente Peers, Missbrauch (physisch oder sexuell)
  • Niedriger sozioökonomischer Status
  • Eltern mit psychischen Störungen
  • Niedrige Intelligenz
  • Hohe Aggression im Umfeld

Beschreiben Sie die Dissoziative Persönlichkeitsstörung und beschreiben Sie, welche zwei Erklärungsmodelle er gibt.

  • Störung der Identität, die durch zwei oder mehr unterscheidbare Persönlichkeitszustände gekennzeichnet ist und die in einigen Kulturen auch als das Erleben von Besessenheit beschrieben wird; Diskontinuität des Bewusstseins des eigenen Handelns; Lücken bei der Erinnerung alltäglicher Ereignisse (nicht auf Vergesslichkeit zurückzuführen)

Posttraumatisches Modell:

  • Komplexe posttraumatische Störung
  • Ausgelöst durch schwere Formen (sexuellen) Missbrauchs in der Kindheit
  • Trauma wird aufgrund mangelnder Integrationsfähigkeit vom Bewusstsein abgespalten
  • Ermöglicht weiteres Überleben
  • Folge: chronifiziertes dissoziatives Erleben
  • Bsp.: Missbrauchtes Kind -> Fantasie schützt vor traumatischen Erinnerungen
  • „Das war ein anderes Kind“
  • Dissoziative Symptome sichern das Überleben

Soziokognitives Modell:

  • Artefakte inadäquater psychotherapeutischer Methoden (z.B. Hypnose)
  • Suggestion durch den Therapeuten
  • „Multiple Personality Enactment“
  • Histrionischer Persönlichkeitstyp
  • Kritik:
    -> Symptome teilweise simulierbar durch Schauspieler, Komplexität jedoch nicht
    -> Histrionische PS nicht häufiger bei DIS Patienten

Nennen Sie die zwei häufigsten Angststörungen 

  • Lebenszeitprävalenz: Soziale Phobie (3-13%) und spezifische Phobie (8%) 

 

  • 12-Monats-Prävalenz: spezifische Phobie (7,6%) und Panikstörung (2,3%)

Beschreiben Sie das Störungsbild der dysthymen Störung und Grenzen es von der Major Depression ab.

  • Bei der Dysthymie muss das Vollbild der Major Depression nicht erfüllt sein. Es geht nur darum, dass die depressive Verstimmung lange anhält

 

  • Bei der Major Depression hingegen muss mindestens 2 Wochen lang depressive Verstimmung oder Verlust an Interesse und Freude vorliegen,
  • zusätzlich mind. 4 Symptome:
    • Appetitstörung oder Gewichtsänderung,
    • Insomnie oder Hypersomnie an fast allen Tagen,
    • Psychomototische Unruhe oder Verlangsamung, Müdigkeit oder Energieverlust,
    • Gefühle der Wertlosigkeit oder Schuldgefühle,
    • Konzentrations- oder Denkstörungen,
    • Suizidalität

Neu im DSM 5: Persistierende depressive Störung

  • entweder dysthym oder MDE,
    • Hauptsache langanhaltend;
    • persistent depressive Stimmung für den größten Teil des Tages,
    • mehr Tage depressiv als nicht,
    • mind. 2 Jahre.
    • Normal moods halten dann höchstens ein paar Tage – 2 Wochen 

Ein problematischer Alkoholkonsum der Eltern erhöht bei Kindern das Risiko, später selbst eine Alkoholkonsumstörung zu entwickeln. Mehrere Mechanismen sind denkbar, die hinter diesem Zusammenhang stehen. Beschreiben Sie kurz mindestens drei. 

  • Modellfunktion elterlichen Alkoholkonsums (Spätere Problemlösung durch Alkohol/Drogen)

 

  • Stress und negativer Affekt (Auch höher in Familien mit alkoholabhängigem Elternteil)

 

  • Alkoholkonsum der Eltern wirkt sich außerdem evtl. negativ auf die Bindung aus und begünstigt evtl. sogar Missbrauch in der Kindheit (Alkohol macht aggressiv) 

Beschreiben Sie die Narzisstische Persönlichkeitsstörung.

  • tiefgreifendes Muster von Großartigkeit in Fantasie oder Verhalten
  • Bedürfnis nach Bewunderung, glaubt andere sein neidisch auf ihn/sie, arrogantes Verhalten 
  • Mangel an Empathie, in Beziehungen ausbeuterisch 
  • großes Gefühl der eigenen Wichtigkeit und Überlegenheit was sich in der eigenen Einschätzung der Fähigkeiten aber auch in dem Anspruchsdenken widerspiegelt 
  • Fantasien des grenzenlosen Erfolgs, Macht, Glanz etc.

Beschreiben Sie jeweils 3 Positiv und 3 Negativsymptome der Schizophrenie.

Wie sieht der Verlauf vor, während und nach einer akuten Psychose aus?

Welche Symptome gibt es in der Promodralphase

  • Positivsymptome:
    • bizarre Gedanken, paranoides Erleben, Halluzinationen, Desorganisation konzeptuellen Denkens
  • Negativsymptome:
    • Abulie (Initiativverlust), Anhedonie, affektive Verflachung, Alogie (Sprachverarmung)

 

  • Vor einer psychotischen Phase findet für gewöhnlich eine Prodromalphase statt (Beginn mit ca. 24 Jahren), die im Schnitt 5 Jahre andauert.
    • In dieser Phase gibt es erste Auffälligkeiten in Form von ersten Negativsymptomen oder unspezifischen Anzeichen für eine psychische Störung, die aber alle nicht spezifisch für eine Schizophrenie sind, z.B. Drogenkonsum, Schlafprobleme, Niedergeschlagenheit und es finden häufig Brüche im Leben der PatientInnen statt. 

 

  • Nach dieser Phase setzt die psychotische Phase (Anfangsalter 19, Dauer: ca. 1.1 Jahre) mit den ersten Positivsymptomen ein.
    • Obwohl es sehr auffällige Symptome sind, kommen die PatientInnen erst sehr spät in die Behandlung (Indexadmission, oft Zwangseinweisung), meist, nachdem schon das Maximum der Positivsymptome überschritten wurde. (Psychotische Phase 29-30.1; 30.3 Indexadmission)

 

  • Zum Zeitpunkt der akuten Psychose sind die Positivsymptome deutlich stärker ausgeprägt.
    • Meist (nach Behandlung mit Dopamin-Antagonisten) gibt es eine postpsychotische Depression, in der die Negativsymptome deutlich stärker ausgeprägt sind. 

 

Der Verlauf der Schizophrenie nach der Episode, typische Verlaufsformen:

  • 22% haben nur eine Episode und keine weitere Einschränkung
  • 35% haben mehrere Episoden, aber tragen keine Einschränkungen von ihnen davon
  • 8% haben mehrere Episoden, und zwischen den Episoden (nach der 1.) eine gleichbleibende Einschränkung
  • 38% haben mehrere Episoden und eine zunehmende Einschränkung nach jeder 

Beschreiben Sie das Entstehungsmodell somatoformer Störungen nach Rief und Hiller.

 

- Durch einen Auslöser/Trigger kommt es zu körperlichen Reaktionen und Missempfindungen (körperliche Veränderungen). Diese beeinflussen die Wahrnehmung und werden als bedrohliche Krankheitszeichen interpretiert.

  • Durch die Fehlinterpretation wahrgenommene Bedrohung kommt es zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für den Körper und körperlichen Empfindungen -> diese resultieren Wiederrum in Missempfindungen, Veränderung der Wahrnehmung (s.o.)
  • Durch die Fehlinterpretation wahrgenommene Bedrohung kommt es außerdem zu "Krankheitsverhalten" wie z.B. Schonverhalten, Checking, übermäßiger Rückversicherung durch häufige Arztkontakte und Medikamenteneinnahme -> diese resultieren Wiederrum in Missempfindungen, Veränderung der Wahrnehmung etc. (s.o.)

Nennen Sie eine Definition von Persönlichkeitsstörungen nach dem DSM-5

  • Eine Persönlichkeitsstörung ist ein unflexibles, maladaptives Verhaltensmuster, welches über Zeit und Situation stabil bleibt und signifikante Beeinträchtigungen des Funktionsniveaus mit sich bringt.
    • Sie wird erkennbar in der Adoleszenz und bleibt beständig im Erwachsenenalter.

 

  • Die generellen Faktoren, die die meisten Persönlichkeitsstörungen charakterisieren, sind:
    • chronische interpersonelle Schwierigkeiten, Probleme mit der eigenen Identität oder Selbstwahrnehmung und Unfähigkeit, in der Gesellschaft adäquat zu funktionieren (unflexible und maladaptive traits, maladaptive Interaktionsmuster)

Beschreiben Sie an Hand von Clarks Modell wie Soziale Phobien entstehen können.

Danger Schemata -> negative Erwartungen -> Selbstfokussierung, die die Fähigkeit, vernünftig zu interagieren stört -> andere reagieren ggf. weniger freundlich, was die Erwartungen bestätigt

Beschreiben Sie die B-E Kriterien für eine PTBS und je ein konkretes Symptom

B-KriteriumWiedererleben/Intrusionen

  • ->  z.B. wiederkehrende, unwillkürliche sich aufdrängende belastende Erinnerungen (Intrusionen) an das oder die traumatischen Ereignisse
  • -> Zusammengefasst: Intrusive Erinnerungen, Albträume, Flashbacks, Leid bei Konfrontation, Physiologische Veränderung bei Konfrontation

C-Kriterium: Vermeidung

  • z.B. Vermeidung oder Bemühungen, Dinge in der Umwelt (Personen, Orte, Gespräche, Aktivitäten, Gegenstände, Situationen) zu vermeiden, die belastende Erinnerungen, Gedanken oder Gefühle hervorrufen, die sich auf das oder die Ereignisse beziehen oder eng mit diesem bzw. diesen verbunden sind 
  • Zusammengefasst: Vermeidung von Gedanken oder Erinnerungsreizen

D-Kriterium: Veränderung von Affekt und Kognition

  • z.B. Unfähigkeit, sich an einen wichtigen Aspekt des oder der traumatischen Ereignisse zu erinnern (typischerweise durch dissoziative Amnesie und nicht durch andere Faktoren wie Kopfverletzungen, Alkohol oder Drogen bedingt) 
  • Zusammengefasst: Amnesie, negative Überzeugung über das Selbst oder die Welt, Gedanken über Ursache oder Folgen des Ereignisses, Angst/Schuld/Schamgefühle, Interessensarmut, Entfremdung, Armut an positivem Affekt

E-Kriterium: Übererregung

  • deutliche Veränderungen des Erregungsniveaus und der Reaktivität im Zusammenhang mit dem oder den traumatischen Ereignissen
  • Schlafprobleme, Konzentrationsprobleme, Wutausbrüche, Schreckhaftigkeit, Leichtsinn/Selbstzerstörung

Erklären Sie das Vulnerabilitäts-Stress Modell und Nennen Sie jeweils 2 Faktoren zu Vulnerabilität und zu Stress

Erläutern Sie kurz zwei prä-, zwei peri- und zwei posttraumatische Risikofaktoren, die möglichst spezifisch sind für die Entstehung bzw. Aufrechterhaltung einer Posttraumatischen Belastungsstörung. 

  • Prätraumatische Einflussfaktoren:
    • Geschlecht
    • Intelligenz
    • Vorherige Trauma-Erfahrungen (Trauma-Dosis)
    • Neurobiologische Prädisposition
    • Überdauernde „Kognitionen“ (Grundannahmen, Attributionsmuster)

 

  • Peritraumatische Reaktion
    • Traumatyp
    • Traumaschwere (Sauer, Anzahl Toter, …)
    • Peritraumatische Dissoziation/Akute Belastungsstörung 

 

  • Posttraumatische Einflussfaktoren
    • Soziale Unterstützung, Opferanerkennung vs. soziale Isolation
    • Kognitive Veränderungen (negative Gedanken über sich selbst und die Welt; Scham und Schuld)
    • Kognitive Schemata (Assimilation vs. Akkommodation) 

Welche Auswirkungen hat Alkohol- und Drogenmissbrauch bei Schizophrenie-Patienten? 

  • Alkohol- und Drogenmissbrauch geht häufig komorbid einher mit Schizophrenie
  • Folgen davon sind vermehrt positive Symptome:
    • Weniger Affektverflachung
    • Geringere Compliance (Medikamente)
    • Kaum Beschäftigung in Reha-Maßnahmen
    • Gefahr der Beschaffungskriminalität 

Definieren Sie Wahn sowie seine unterschiedlichen Formen Wahneinfall, -wahrnehmung und -stimmung. 

Wahnstimmung

  • Unbestimmtes Gefühl „etwas stimmt nicht“
  • Normale Vorgänge/Dinge erscheinen merkwürdig verändert, mit geheimnisvoller, aber unklarer Bedeutung
  • Patient bezieht Dinge auf sich, fühle sich im Mittelpunkt

Wahnwahrnehmung: Umwelt wird so wahrgenommen, dass sie zum Wahn passt

  • Wahnhafte Fehlinterpretation einer realen Wahrnehmung; Eigenbezug; Beispiel: Der Radiosprecher spricht zu mir

Wahneinfall: wahnhafte Überzeugung, die plötzlich ohne Stimulus aufkommt, z.B. verfolgt zu werden, zu etwas berufen zu sein

Wahnidee: z.B. Prophet Gottes zu sein

  • „durchkonstruiertes Wahngebäude“: 
  • Es stellt sich eine ganze Geschichte dar: Die kroatische Mafia, die …)

Wahn

  • Glaube mit außergewöhnlicher Überzeugung (Jaspers)
  • Unantastbar durch widersprüchliche Information und Argumente
  • Inhalt ist unmöglich
  • DSM: nicht von Kultur oder Subkultur geteilt

Beschreiben Sie die Dopaminhypothese der Schizophrenie und die dazu wiederlegende Befunde.

  • Man geht davon aus, dass Schizophrene zu viel Dopamin im ZNS haben (Überaktivität dopaminerger Übertragung im limbischen System) 
    • Üblicherweise steht der präfrontale Kortex mit den dopaminergen Neuronen im Mittelhirn insofern in Verbindung, dass er diese hemmt. Die dopaminergen Neurone versorgen das ventrale Striatum und den präfrontalen Kortex mit Dopamin. 
  • Durch eine Unteraktivität im präfrontalen Kortex bei der Schizophrenie bilden sich Negativsymptome und ein Rückgang der Hemmungder dopaminergen Aktivität im Mittelhirn.
  • So kommt es zu einer Überaktivität der dopaminergen Signalübertragung im ventralen Striatum, was in Wechselwirkung mit dem limbischen System zu Positivsymptomatik führt. Dennoch bleibt es bei einer niedrigen dopaminergen Versorgung im präfrontalen Kortex.
  • Neuroleptika zur Behandlung von Schizophrenie sind Dopaminantagonisten ->  reduzieren dopaminerge Versorgung, wodurch die Positivsymptomatik abnimmt. Sie reduzieren aber auch im Präfrontaalkortex, weswegen die Negativsymptomatik bleibt.

Widerlegende Befunde:

  • Es gibt keine vermehrte Ausscheidung von Dopamin Stoffwechselprodukten (Homovanillinmandelsäure, HVA) im Blut, Liquor oder Urin
    • wenn zu viel Dopamin da wäre, dann müsste man auch mehr Stoffwechselprodukte finden
  •  zeitlich verzögerte Wirkung der Neuroleptika
    • obwohl eigentlich unmittelbare Wirkung der Medikamente. 
  • Größere Dichte oder höhere Empfindlichkeit der Dopaminrezeptoren? -> anstatt einfach zu viel Dopamin

Wie unterscheiden sich PTBS (Post Traumatischer Belastungsstörung) und ABS (Akuter Belastungsstörung)?

  • Eine PTBS darf erst 4 Wochen nach dem traumatischen Ereignis diagnostiziert werden
  • Die ABS kann 3 Tage bis 1 Monat nach dem traumatischen Ereignis diagnostiziert werden, ist also für „besonders belastete“ und man kann dann ggf. nach 4 Wochen die Diagnose ändern 
  • Ansonsten sind für die ABS die gleichen Symptome wie für die PTBS gelistet, der einzige Unterschied ist der zeitliche Faktor. 

Beschreiben Sie das Modell der gelernten Hilflosigkeit der Depression. Welche Modifikationen wurden vorgenommen?

  • Im Tierversuch wurde festgestellt, dass Hunde, die unausweichlichen Elektroschocks ausgesetzt wurden, eine gelernte Hilflosigkeit entwickeln.
    • Sie werden, selbst wenn sie die Möglichkeit dazu dann bekommen, keine Vermeidung des Schocks mehr versuchen, kein Vermeidungslernen (der wurde immer durch ein Licht angekündigt).
    • Die Hunde sind passiv und hilflos, auch wenn Kontrolle der Elektroschocks möglich ist. 
    • Hunde, denen Vermeidung immer möglich war, zeigen hingegen das Vermeidungsverhalten. 

 

Das Modell der gelernten Hilflosigkeit war ursprünglich:

Unkontrollierbare, aversive Ereignisse ---> Gefühl der Hilflosigkeit ---> Depression

 

Weiterentwicklung: Umattribuierung:

aversive Ereignisse ---> Attribution auf globale, stabile Faktoren  ---> Gefühl d.Hilflosigkeit, keine Möglichkeit Situation zu verändern

---> Depression

Weiterentwicklung um Hoffnungslosigkeit:

aversive Ereignisse ---> Attribution auf globale, stabile Faktoren oder einen kognitiven Faktor --> Gefühl der Hoffnungslosigkeit, keine Möglichkeit die Situation zu verändern, eine Erwartung, dass ein wünschenswertes Ereignis nicht eintritt --> Depression

Beschreiben Sie den Unterschied zwischen der schizoiden, der schizotypen und der paranoiden Persönlichkeitsstörung.

  • Paranoide PS: Misstrauen und die Überzeugung, andere wollten einen schädigen oder betrügen

 

  • Schizoide PS: Einzelgänger ohne enge Familienanbindung oder Freunde; Häufig kühle Erscheinung, weil sie nicht fähig sind, Gefühle auszudrücken und eher etwas apathisch wirken; Schwierigkeiten, soziale Beziehungen zu knüpfen und nicht so viel Interesse daran

 

  • Schizotypische PS: soziale und zwischenmenschliche Defizite; akutes Unbehagen und mangelnde Fähigkeit zu engen Beziehungen; Verzerrungen der Wahrnehmung oder des Denkens sowie eigentümliches Verhalten; Auffälligkeiten des Denkens oder der Stimmung, die schizophren wirken (paranoide Ideen), obwohl nie eindeutige und charakteristische schizophrene Symptome aufgetreten sind 
© 2025 MemoCard