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Psychologische Intervention



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Programmtheorie - 2. Bereichsspezifische Risiko- und Schutzfaktoren (Entwicklungspsychopathologie)

  • Überblick [3]
  • Problem [2]

Bereichsspezifische Risiko- und Schutzfaktoren 

  • Variablenorientierte Forschung 
  • liefern Hinweise auf zu kompensierende Defizite/ aufzubauende Kompetenzen 
  • bieten Anfangsideen über mgl. Interventionsinhalte 

Problem:

  1. oft nur geringe Zsh. mit Problem
  2. nur Betrachtung einzelner Variablen (z.B. Selbstwert bei Angst/ Depression)

==> Zusammenfassung zu Gesamtmodellen der Entwicklung lohnend 

Struktur/ Methode analytischer Epidemiologie [2]

  1. Kategorialer Vergleich zweier oder mehrerer Gruppen, die sich hinsichtlich der Exposition zu einem Risikomerkmal unterscheiden (zumeist in Vierfeldertafel; Kontingenztabelle dargestellt)
  2. Prospektive Längsschnittstudien (vorausschauend, zu T0 Krankh. noch nicht eingetreten) 
    1. ​kausal besser zu interpretieren 
    2. aufwändig, kostenintensiv 

Interventionsebenen (5) 

Interventionsebenen

  1. Individuum (z.B. indiv. PT) --> meist Hauptfokus 
  2. Gruppe (z.B. Familientherapie) 
  3. Organisation (z.B. betriebliche Förderung)
  4. Gemeinde (z.B. kommunale Präventionsarbeit) 
  5. Gesellschaft (z.B. Öffentlichkeitsarbeit) 

Systematische Evaluation - Metaanalytische Ergebnisse zu Präventionsmaßnahmen bei Kindern und Jugendlichen (Beelmann, 2006, 2016)

  • grob Effektstärken oder Rangreihe der versch. Interventionsmaßnahmen kennen (barplot) 

Rangreihe Effektstärken: 

  1. Sexuellem Missbrauch
  2. Externalisierenden Problemen
  3. Allg. Entwicklungsförderung 
  4. Internalisierende Probleme --> geringe Effektstärken 
  5. Drogen --> sehr geringe Effektstärken 

==> Insg. große Variabilität 

 

Weitere aktualgenetisch bedeutsame Aspekte - Barrieren der Veränderung [6]

  • Welche Faktoren behindern/ erschweren erfolgreiche Veränderung?  

 

Barrieren der Veränderung

  1. Widerstände gg Veränderungen (Grund identifizieren) 
  2. Zieldifferenzen/ sek. Krankheitsgewinn (Was verliert jmd durch aufgeben der Symptome?) 
  3. Wertedifferenzen (z.B. Suchtklinik: Einstellung zu Delinquenz/ Gesellschaft) 
  4. Hohes Anspruchsniveau 
  5. Identitätsgefährdend (z.B. Arbeit <-> Burnout) 
  6. Negative/ Stereotype Einstellungen zur Intervention/ Wissenschaft/ Psychologie 

Bronfenbrenners Ökologische Systemtheorie - Implikationen für Psychologische Intervention 

Implikationen für Psychologische Intervention 

  • Menschliches Verhalten & Erleben nur im natürlichen Entwicklungskontext verständlich & darin veränderbar 
    • keine kontextfreie Intervention mgl. 
  • Fokussierung von Interventionen auf aktuell wirksamen ökologischen Kontext 
  • Interventionen in Makrosystem haben latenten Einfluss auf Verhalten & Erleben eines Individuums
  • Interventionen in Meso- und Mikrokontext haben direkten Einfluss auf Verhalten & Erleben eines Individuums (können sich überlagern) 
    • z.B.: Starker Zusammenhang zwischen Einkommensungleichheit und Lebenszufriedenheit (Wirkung Makro- auf Mikrosystem)
      • Intervention auf Mikrosystemebene hier nicht vorrangig angebracht 
  • Veränderung des Makrokontexts --> große Zielpopulationen erreichen
  • Bedeutung von Entwicklungsübergängen als Zeitpunkte der Intervention (höhere Sensibilität für Veränderungen) 

Kennwerte zur Beschreibung kategorialer Vergleiche epidemiologischer Daten - Odds Ratio 

Odds Ratio 

  • bezieht sich auf Quoten und nicht auf Wkt. wie Rel. Risiko 
  • Vergleicht 2 Chancen miteinander => Chancenverhältnis 

 

(krank & Risiko : Nicht-krank & Risiko) : (krank & kein Risiko : nicht-krank & kein Risiko) 

Aktualgenese - Prinzipien menschlicher Informationsverarbeitung (Neisser, 1969) [2]

 

Prinzipien menschlicher Informationsverarbeitung

  • gliedern sich in 2 grundlegende Prozesse 
    1. Neuartigkeit 
    2. Automatisierung (Lernen) 
  • für das Lernen/ Automatisierung sind Wiederholung & Übung entscheidend 

Weitere Menschliche Veränderungsprinzipien - Individualität des Entwicklungsgeschehens 

  • kurz erläutern 
  • hohe Variabilität und Heterogenität/ Differenzialität von Entwicklungsverläufen

Interventionstheorie - Breitbandmethoden Psychologischer Intervention (einf gängige Methoden wie PT) 

  • nennen [6]
  • kurz erklären 
  • Beispiel nennen (konkrete Anwendung/ Methode) 

Breitbandmethoden Psychologischer Intervention

  1. Aufklärung 
    1. Veränderung kognitiver Repräsentationen/ Psychoedukation 
    2. z.B. über Gesundheitsverhalten in Schule 
  2. Beratung 
    1. Verbesserung der Handlungsgrundlagen
    2. Informationsvermittlung v.a. bzgl. Handlungswissen 
    3. z.B. Schwangerschafts-, Erziehungsberatung 
  3. Training 
    1. Veränderung/ Einüben konkreten Verhaltens
    2. z.B. mentales Training (Kompetenzerwerb)
  4. Psychotherapie 
    1. Aktive Problembewältigung 
    2. Nutzung unterschiedlichster Techniken & Methoden 
    3. z.B. einsichts- oder bewältigungsorientiert 
  5. Umgebungskontrolle 
    1. Sicherung psychosozialer/ materieller und sozio-kultureller Grundgüter 
    2. z.B. Verbesserung der Wohnsituation, Unterstützung bei Antrag von Sozialleistungen 
  6. Krisenintervention 
    1. Hilfe bei kritischen Lebensereignissen 
    2. z.B. Stabilisierung, Aktivierung sozialer Ressourcen 

Programmtheorie - Bisherige Interventionen und Interventionsforschun

Aus welchen Fragen zu bisherigen Interventionen kann man die Inhalte für die Interventionsforschung ableiten?

  • Fragen [5]
  • Problem [1]

Aus welchen Fragen zu bisherigen Interventionen kann man die Inhalte für die Interventionsforschung ableiten?

  1. Welche Interventionn gibt es bereits? Was wurde beabsichtigt
  2. Welche Interventionen haben sich bewährt
    • Effektstärken in Meta-Analysen 
  3. Welche Elemente sollten übernommen werden? 
  4. Welche Anpassungen sind nötig und möglich? 
    • z.B. unwirksame Teilaspekte, spezif. Klientel 

==> Ableitung von Inhalten i.d.R. unmittelbar möglich 

Problem

  • Daten müssen verfügbar sein 

Zielgruppen und Eingriffsintensität versch. Interventionen [Pyramide]

Epidemiologie

  • Arten [2] 
  • Ziel
  • Methoden

Epidemiologie - Arten

  1. Deskriptive Epidemiologie
    1. Verteilung von Häufigkeiten (Quer-und Längsschnittforschung)
  2. Analytische Epidemiologie
    1. Kausale Faktoren (Längsschnittforschung und Experimentelle Forschung)

Veränderungsphasen in der Entwicklung (Ontogenese)

Welche Veränderungsphasen in der Entwicklung gibt es?

  1. Natürliche Entwicklung des Zielmerkmals
    1. an Entwicklungsübergängen guter Ansatzpunkt für Interventionen 
  2. Entwicklungsaufgaben – kritische Lebensereignisse
    1. Bewältigungsanforderungen im Lebenslauf, die die natürliche Umwelt an Menschen stellt, oder die biologische EW des Menschen verursacht
    2. Normativ (Pubertät) oder nicht-normativ (Tod eines Partners im Frühen Alter)
    3. z.B. Einschulung, Pubertät, erste Beziehung/ sexuelle Erfahrungen 
  3. Sensible oder kritische Perioden:
    1. Phasen der (biologisch bedingten) erhöhten Ansprechbarkeit gegenüber Außenanregungen

Empirische und normative Begründung von Zielen und Mitteln

  • Welche Faktoren müssen dabei berücksichtigt werden? 

Empirische Begründung von Zielen

  • Grundsätzliche Veränderbarkeit der Zielvariablen
  • Nebenwirkungen/ Folgen bei Zielerreichung?

Normative Begründung von Zielen und Mitteln

  • Eingriffsintensität? (bspw. Fixierung psych. Kranker/ Lobotomien usw.) 
  • Welche Normen und Werte liegen hinter den Interventionszielen?
    • ethische Legitimation psychologischen Handelns 
  • Orientierung an Grundgesetz und allgemeinen Menschenrechten 

 

 

Interventionstheorie - 1. Grundeinheiten - Methodik

  • Beispiele [3] (sehr allgemein) 

Methoden (Art der interventiven Arbeit) 

  • breite Palette methodischer Vorgehensweisen/ Techniken mit untersch. Klassifikationssystemen und -level
    • Menschliche Kommunikation und Interaktion 
    • Methodische Typen (Aufklärung, Beratung, Training, Psychotherapie, Krisenintervention)
    • Spezielle methodische Einzeltechniken (z.B. Rollenspiel, Konfrontation) 

Programmtheorie - 1. Rahmenmodelle

  • Zentrale Aspekte zur Unterscheidung der Theorien [3]
  • Problem mit Rahmenmodellen für die Ableitungen von Interventionsinhalten

Zentrale Aspekte zur Unterscheidung der Theorien

Unterscheidung anhand: 

  1. der Theorie menschlichen Verhaltens
    1. z.B. Streben nach Selbstaktualisierung vs. Konditionierung
  2. der Theorie menschlicher Entwicklungsprobleme
    1. z.B. Fixierung an ungelösten frühkindl. Konflikten vs. dysfunktionale Lerngeschichte
  3. des Interventionskonzepts 
    1. z.B. Konfliktbearbeitung vs. Kognitive Umstrukturierung 
    2. oder Verhaltens- vs. Verhältnisänderung 

Problem; Konzepte sehr allgemein im Hinblick auf konkrete Ableitungen für Interventionsinhalte  

Aktualgenese - Vygotskys Zonen der nächsten Entwicklung 

  • Grundannahme
  • Implikationen [3]

Vygotskys Zonen der nächsten Entwicklung 

Grundannahme

  • Lernen/ Entwicklung durch Interaktion & Kommunikation mit einem kompetenten Partner, der sich in der Zone der nächsten EW befindet 
  • Prinzip der dosierten Abweichung vom Status quo (aktueller EW-Stand)  
    • Interaktion mit Partner auf zu hoher/ niedriger EW-Stufe --> nicht EW-förderlich 

Implikationen 

  1. menschl. EW ist an soziale Interaktion & Kommunikation gebunden (Grundmethoden der psych. Interv.) 
  2. Analyse des EW-Standes (status quo) von zentraler Bedeutung für Planung & Durchführung von Interv. (Prinzip der Ressourcenorientierung) 
  3. Aus Konzept der Zone der nächsten EW kann Interventionsprinzip der dosierten Abweichung vom status quo abgeleitet werden 

Programmtheorie - Entwicklungspfade/ Problemtypen 

  • Überblick [3]
  • Problem [1]

Entwicklungspfade/ Problemtypen 

  • Personen-/ Fallorientierte Forschung 
  • erklären Gesamtentwicklung und spezifizieren definierte Subgruppen 
    • Subgruppen untersch. sich hinsichtlich ihres EW-Verlaufs bei einem best. Problem 
  • bieten heuristischen Bezugsrahmen für Ableitung von Interventionsinhalten

==> Identifikation einzelner Entwicklungspfade z.B. innerhalb des Bio-psycho-sozialen Entwicklungsmodells einer best. Erkrankung 

(Interindividuelle Unterschiede: Weg zu persistent delinquentem Verhalten über schwieriges Temperament --> Ablehnung durch Peers vs. Genetische Faktoren --> verzerrte Infoverarbeitung)  

Problem:

  • Identifikation von Typen schwierig --> Existenz von Mischtypen (z.B. Komorbidität) 

Epidemiologische Grundbegriffe [3]

(Inzi, Präva, Risiko)

Epidemiologische Grundbegriffe

  1. Inzidenz = Anzahl der Neuerkrankungen [Neuauftreten eines Problems/einer Störung] in einem bestimmten Zeitraum
  2. Prävalenz = Relative Anzahl von Personen mit einer bestimmten Erkrankung  zu einem bestimmten Zeitpunkt/ Zeitraum 
    1. Punktprävalenz 
    2. 1-Jahres 
    3. Lebenszeit (meist retrospektiv --> Unterschätzung) 
    4. Periodenprävalenz 
    5. Prävalenz = Inzidenz * Krankheitsdauer 
  3. Risiko/ Risikofaktor = Zusammenhang einer Variable (Umwelt, Persönlichkeit, Organismus) mit einer Erkrankung
    1. statistische Kennwerte: 
      1. Korrelation
      2. Odds-Ratio 
      3. Relatives Risiko 

==> hfg. herangezogen zur Legitimation von Interventionen

 

Argumente für Psychologische Gesundheitsförderung und Prävention [5]

Argumente für Psychologische Gesundheitsförderung und Prävention

  1. individueller & gesellschaftlicher Nutzen 
    1. Gesundheit/ Krankheitsvermeidung als Selbstzweck
    2. Beitrag zu gesellschaftlichen Leistungen 
  2. Ethisch-moralische Verpflichtung einer Gesellschaft 
  3. Kosten-Nutzen Argumente 
    1. Gesundheitsförderung & Vorsorge günstiger als Therapie & Nachsorge (empirisch belegt) 
  4. Einhaltung rechtlicher Vorschriften 
    1. bspw. Bildung, Gesundheitsversorgung 
  5. Problemsensibilisierung in der Öffentlichkeit/ Wissensgewinn 
    1. bspw. Informationskampagnen, wissenschaftliche Studien 

 

Programmtheorie - Modell der Developmental Assets (Beispiel für Ansätze positiver EW) 

  • Faktoren [2]
  • Facetten [4]

Developmental Assets

Internal Assets

  1. Lernbereitschaft, Leistungsmotivation 
  2. Positive Werte (Gleichheit, Ehrlichkeit) 
  3. Soziale Kompetenzen (Konfliktlösung) 
  4. Positive Identität (z.B. Kunst, Freunde, Musik) 

==> Internal Assets meist Ansatzpunkt von Interventionen 

External Assets

  1. Support (Familie, Schule) 
  2. Empowerment (Wertschätzung)
  3. Bindungen (Familie, Peers, Soziale Modelle & Vorbilder) 
  4. Kreative Freizeit 

Kennwerte zur Beschreibung kategorialer Vergleiche epidemiologischer Daten - Spezifität

Spezifität

  • Anteil korrekt nicht-Identifizierter an Gruppe der Nicht-Betroffenen 
  • True Negative / True Negative + False Positive
  • TN/ (TN + FP)

Analyse von Interventionszielen

  • 2 Dimensionen 

Dimensionen von Interventionszielen 

  1. normativ-ethische (präskriptive Dimension)
    1. "Soll-Sätze" 
    2. nicht wissensch. oder logisch begründbar 
    3. z.B. "Menschen sollten möglichst wenig Leid erfahren" 
  2. Empirisch-deskriptive (technologische Dimension)
    1. "Seins-Sätze" 
    2. sind emp. Untersuchung prinzipiell zugänglich 
    3. Zusammenhänge zwischen Variablen: "Ein Hohes Maß an erfahrenem Leid erhöht die Wahrscheinlichkeit für psychische Krankheiten"

Globalziele psychologischer Interventionen [3]

Globalziele psychologischer Interventionen

  1. Verhinderung/ Heilung/ Linderung von Problemen und Störungen
  2. Entwicklungs- und Persönlichkeitsförderung
    1. Grundlegende Veränderungen des menschlichen Verhaltens und Erlebens
  3. Steigerung der Lebensqualität
    1. Förderung des alltäglichen Wohlbefindens

Systemische Modelle

  • Annahme 
  • Merkmale [4] 

Systemische Modelle

Annahme 

  • bestimmte Anzahl von Mitgliedern und Struktur im System
  • Beziehungen zw. Mitgliedern können positiv oder Konfliktbehaftet sein

Merkmale 

  1. Zirkuläre Kausalität
    1. i.G.z. linearer 
    2. Wirkungen beeinflussen Ursachen 
  2. Rekursivität 
    1. Selbstbezug des Verhaltens
    2. Prozesse wiederholen sich und wirken fortwährend auf sich selbst zurück
  3. Selbstreferenzialität 
    1. Fähigkeit eines Systems, sich selbst zu beobachten und zu regulieren
  4. Autopoiesis 
    1. Selbsterhaltung/ Selbsterschaffung eines Systems 
    2. ein System produziert und erhält die Elemente, aus denen es besteht durch seine eigenen Prozesse

Gesundheitsförderung und Prävention - Kontinuität Health ease–Healthdisease (HE-DE-Konzept)

  • Schaubild

Interventionstheorie - 1. Grundeinheiten - Intensität 

  • Überblick 
  • Zusammenhang mit Effektivität 
  • Alternative Bereitstellungs- und Intensitätsmodelle [4]

Intensität 

  • (Gesamtdauer, Frequenz, Dauer der Sitzungen) 
  • bislang kaum Forschung hierzu 
  • keinesfalls intuitiver Zusammenhang mit Effektivität (sinkende Motivation, Verhältnis Aufwand/ wahrgenommener Ertrag)  
    • optimale Intensität bei mittlerer Anzahl an Einheiten (5-10) 
    • jedoch auch abh. vom Interventionskonzept und verfügb. Ressourcen 

Bereitstellungs- und Intensitätsmodelle:

  1. kontinuierlich-entwicklungsbegleitend
  2. intensiv-punktuell
  3. intensiv-phasenbezogen
  4. zyklisch (mit intensivem Beginn)

 

Anwendung von Gesundheitsförderung und Prävention - Anwendungsgebiete 

Anwendung von Gesundheitsförderung und Prävention - Anwendungsgebiete 

  1. Leistungsprobleme 
    1. Lernstörungen
    2. Schulversagen 
    3. Arbeitsverh.
    4. Allg. Entwicklungsförderung 
  2. Gesundheitsverhalten 
    1. Ernährung/ Essstörungen
    2. Stressbewältigung 
    3. Drogenkonsum 
    4. Sexualerziehung/ Krankheitsvermeidung 
  3. Verhaltensprobleme 
    1. geringe Sozialkompetenz 
    2. Beziehungen 
    3. Angst & Depression 
    4. Aggression/ Gewalt/ Kriminalität 
    5. Vorurteile/ Diskriminierung/ Radikalisierung --> zunehmende Relevanz 
  4. Kritische Lebensereignisse 
    1. sexueller Missbrauch --> Trennung zw. Täter- & Opferprävention
    2. Scheidung/ Trennung 
    3. Transitionen (EW-Übergänge, bspw. Eintritt Rentenalter) 
    4. jugendl. Schwangerschaften 
    5. Migration/ Integration 

Welche 3 Arten von Interventionen werden unterschieden? 

Welche Zielgruppen sollen diese adressieren?

  1. Prävention     --> Normalbevölkerung oder Risikogruppen 
  2. Therapie        --> Personen mit akuten Problemen oder Störungen 
  3. Rehabilitation --> Personen mit chronischen Problemen/ Leidne 

Transaktionale Entwicklungsmodelle - Implikationen für Psychologische Intervention [3]

Implikationen für Psychologische Intervention 

  1. Wechselnde Umwelten je Entwicklungsstand 
    1. Zielkontext ändert sich mit EW 
    2. damit auch der optimale EW-Kontext für Interventionen 
  2. Zunehmende Bedeutung Selbstregulativer Fähigkeiten 
    1. d.h. psych. Variablen gewinnen an Bedeutung 
  3. Dynamisches Zusammenspiel erfordert Überlegungen zur Passung zwischen Mensch und Umwelt 

Empirische und praktische Bewährung - Levels of Evidence [5]

 Levels of Evidence

 

Level I - Meta-Analysis or systematic review of level II studies incl. quantitative analysis

Level II - study of test accuracy (double blinded, independent, valid reference standard) 

Level III-1 - pseudorandomized controlled trial 

Level III-2 - comparative study with concurrent controls 

Level IV - Case series with either post test or pretest/ posttest outcomes 

theoretischer Zusammenhang zw. guter/ schlechter Programmtheorie & Interventionstheorie mit Erfolgswahrscheinlichkeit (Schaubild) 

  • Praxiologisch ==> schlecht fundierte Inhalte, gute Durchführung
  • Akademisch ==> gut fundierte Inhalte, schlechte Durchführung 
  • Professionelle, wissensch. fundierte Intervention ==> gute Interventionsstrategie und Programmtheorie 
  • Unreflektiert ==> schlechte Programm- und Interventionstheorie

Modell zur wissenschaftlichen Fundierung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen (Beelmann, 2012) 

1. Legitimation der Maßnahmen 

1.1 Problemdefinition

1.2 Entwicklungsprognosen  

1.2 Entwicklungsprognosen 

  • Was passiert ohne (psych.) Intervention? 
  • Begründeter Zsh. muss vorliegen
  • meist Reaktion auf Entw., weil oft nicht vorhersagbar --> geringe Legitimation 
  • Therapie: bei normativer Remission keine Legitimation 
  • Legitimation gegeben, wenn progrediente Verschlechterung ohne Intervention 

Rehabilitation - Bereiche und Aufgabenfelder  

  • Vier Kernanwendungsbereiche 

Vier Kernanwendungsbereiche der Rehabilitation 

  1. Medizinisch-psychologische Rehabilitation
    1. Krankheitsbewältigung 
  2. Schulische Rehabilitation
    1. Frühförderung entwicklungsgefährdeter Kinder (z.B. blinde Kinder) 
  3. Berufliche Rehabilitation 
    1. Funktionstraining/ -diagnostik, Umschulung usw. 
  4. Soziale Rehabilitation 
    1. Resozialisierung Strafgefangener 
    2. Betreutes Wohnen, allg. Lebensberatung 

2 Arten von Veränderungstheoretischen Konzepten

  • 4 bzw. 5 Beispiele für jedes Konzept 

Ontogenetische Konzepte (langfristige Veränderung im entwicklungs-/ Lebensverlauf)

  • Transaktionales Entwicklungsmodelle
  • Entwicklungskontexte nach Bronfenbrenner
  • Natürliche Veränderungsphasen in Entwicklung
  • allg. Entwicklungsprinzipien 

Aktualgenetische Konzepte (kurzzeitige, situative Veränderung)

  • Vygotskys Zone der nächsten Entwicklung
  • Lernen, Infoverarbeitung, Handlungsregulation
  • aktualgenetische Veränderungsmodelle
  • Lösungsversuche
  • Weitere aktualgenetische Aspekte

Interventionstheorie - Klassifikation psychologischer Methoden [2.3]

 

Klassifikation psychologischer Methoden 

  • Einzelmethodiken
    • Wissensorientierte Verfahren (über Gespräche, Informations- und Aufklärungsmaterial) 
    • Übende Verfahren (Rollenspiel, Exposition, erfahrungsbasiertes Lernen) 
    • Bewältigungsorientierte Verfahren (sokratischer Dialog, Konfrontation, kognitive Umstrukturierung) 
  • Weitere Klassifikationen 
    • verbale vs. handlungsorientierte 
    • individuelle vs. systemische 
    • aktive vs. passive 

Gesundheitsförderung und Prävention - Salutogenesekonzept (Antonovsky) 

  • Zentrale Frage
  • Zwei grundannahmen 

Salutogenesekonzept (Antonovsky) 

Zentrale Frage

  • Was hält Menschen trotz Risiken & Belastungen gesund? 

Grundannahmen

  1. Krankheiten = normale Erscheinungen im Leben 
  2. Gesundheit-Krankheit-Kontinuum (HEDE-Kontinuum) 

Risikoschutzfaktorenmodell

= Kompensationsmodell 

  • Erweiterung des Bio-Psycho-Sozialen-Modells
  • Disbalance zw. Risiko- und Schutzfaktoren --> Krankheiten 
  • wirken (mglw.) kumulativ 

==> Kompetenzen stärken und Risiken reduzieren! 

Kritische Lebensereignisse - Sexueller Missbrauch

  • Programmansätze (Allgemein und Beispielinhalte von kinderorientierten Ansätzen) 

Sexueller Missbrauch - Programmansätze 

  1. Kinder (v.a. universelle Prävention bei Mädchen, hoch verbreitet in USA) 
  2. Prävention mit pot. Tätern (bspw. "kein Täter werden")
  3. Fortbildung von Lehrkräften und anderen Betreuungspersonen 

Typische Programminhalte (kinderorientierte Ansätze) 

  • Soz. Kompetenz und Selbstvertrauen 
  • Körperbezogene Übungen (Bestimmungsrecht) 
  • "gute" vs. "schlechte" Berührungen
  • Umgang mit Geheimnissen 
  • Nein-sagen-können 

Prinzipien der Entstehung von Entwicklungsproblemen - Entwicklungspsychopathologie 

Welche 2 Faktoren liegen laut der Entwicklungspsychopathologie der Ursache von Problemen zugrunde ?

Fehlentwicklungen --> Resultat eines ungünstigen Verhältnisses zw. Risikofaktoren (Vulnerabilität & Belastung) und Schutzfaktoren (Resilienz & Ressourcen) 

Verhaltensprobleme --> Resultat komplex zusammenwirkender Faktoren (Anzahl & Stärke des Zusammenhangs) im Entwicklungsverlauf 

  • Kombination und Kumulation 

 

Aktualgenetische Veränderungsmodelle - Transtheoretisches Modell (TTM) der Verhaltensänderung (Prochaska & DiClemente, 1982ff.)

  • Grundannahmen [5]

Transtheoretisches Modell (TTM) der Verhaltensänderung

  • aktualgenetische Veränderungen verlaufen nicht abrupt oder unerwartet sondern nach best. Gesetzmäßigkeiten 
  • eher dynamisches/ prozesshaftes Modell (i.G.z. HBM & Th. d. gpl. Verh.) 
  • Phasen sind strukturiert am zeitlichen Verlauf einer Veränderung (nicht an psych. Prozessen)
  • In jeder Phase kann Klient aus Veränderungsprozess "aussteigen"
    • Phasen können mehrfach durchlaufen werden 
    • ggf. kann wieder "eingestiegen" werden  
  • Selbstwirksamkeit steigt mit Veränderungsphasen 

Unterscheidung zwischen Gesundheitsförderung und Prävention

Unterscheidung zwischen Gesundheitsförderung und Prävention

  • Gesundheitsförderung
    • Intervention, die Optimierung von Verhalten und Erleben zum Ziel hat
      • vs. Vermeidung von Problemen, d.h. ohne Annahme von prognostischem Risiko
    • Förderung selbstbestimmten gesundheitsorientierten Handelns (Empowerment) 
      • ​d.h. Förderung von Meta-Kompetenzen (v.a. in BGM) 
    • als Begriff konzeptionell wertlos, wenn es sich lediglich um Umetikettierung handelt 
    • in Praxis oftmals synonyme Verwendung der Begriffe 

Was spricht für eine psychologische Intervention? (Voraussetzungen/ Legitimierung psycholog. Interventionen) 

Was spricht für eine psychologische Intervention?

  • Problem ist psychologischer Natur
  • Beteiligung psychologischer Prozesse an Ätiologie 
  • psychologische Merkmale sollen verändert werden 
  • Veränderung mit psychologischen Mitteln 
  • besser als vorh. Interventionen? (z.B. medizinische oder politische Interventionen)

Kritische Lebensereignisse - Sexueller Missbrauch

  • Epidemiologie 
  • Auswirkungen

Sexueller Missbrauch

  • epidemiol. Untersuchungen ergeben sehr heterogenes Bild über Hkt. (hohe Dunkelziffer auch bei retrospektiven Befr.) 
  • ca. 50.000 bis 60.000 Kinder pro Jahr betroffen 

Auswirkungen:

  • PTBS/ PTB-Reaktionen 
  • höhere Prävalenz von Depression, Essstörungen 
  • aber: hohe Anteile von beschwerdefreien Opfern  

Kennwerte zur Beschreibung kategorialer Vergleiche epidemiologischer Daten - Sensitivität 

Sensitivität 

  • Anteil True Positive an Gruppe der Betroffenen 
  • True Positive / alle Betroffenen 
  • TP / (TP + FN) 

Interventionstheorie - Soziale Interaktion 

  • Persuasive Kommunikation
    • Elaboration-Likelihood-Modell (Petty et al., 1986)
      • Wege der Persuasion [2]

Elaboration-Likelihood-Modell

Zwei Wege

  1. Zentraler Weg der Persuasion -> Motivation und Aufmerksamkeit vorhanden 
  • Peruasion über Qualität der Argumente
    ==> langanhaltende, veränderungsresistente Einstellungsänderung 
  1. Peripherer Weg der Persuasion -> Keine Motivation und Aufmerksamkeit vorhanden 
  • Persuasion über überzeugende periphere Hinweisreize ==> vorausgehende Einstellungsänderung, anfällig für weitere Veränderung

Systematische Evaluation - Ergebnisse meta-analytischer Studien

  • Effektstärken Universelle Prävention, Gezielte Prävention, Psychotherapie & Rehabilitation (efficacy, effectiveness, dissemenation) 

Ontogenese - Transaktionale Entwicklungsmodelle (Weiterentw. von Beelmann) 

Biologische Regulationssysteme 

  • direkte biologische Einflüsse nehmen von Geburt an ab
  • wichtig zu best. Phasen (Pubertät/ Menopause) 

Soziale Regulationssysteme

  • anfangs v.a. Familie, dann außerfamiliär 

Selbstregulationssysteme

  • potenziell wachsende Bedeutung von Selbstregulation im Entw.verlauf 
  • Person wird immer stärker Agent der eigenen Entwicklung

Kritik:

  • keine dauerhaften, kumulativen Einflüsse auf Interaktion mit Umwelt ==> Weiterentwicklung Kaskadenmodelle 

 

Theorie zur Entstehung von Entwicklungsproblemen Problem Behavior Theory (Jessor, 2016)

  • (angelehnt an Risiko- und Kompensationsmodell) 

Risikoverhalten und problematischer Lebensstil

  • Folge des Verhältnisses von Risiko- und Schutzfaktoren in den Bereichen:
    • Biologie/ Genetik 
    • Distale Soziale Umwelt 
    • Proximal wahrgenommene Umwelt 
    • Persönlichkeitsfaktoren 
    • aktuellem Verhalten 
  • Folgen in untersch. Domänen:
    • Gesundheit 
    • Persönliche EW 
    • Vorbereitung auf Erw.alter 
    • Berufliche Karriere 
  • Im Zentrum steht Funktionalität des Problemverhaltens 

Drogenprävention - "Life-Skill-Ansatz" von Botvin (Lebenskompetenzen) 

  • Allgemeines (Kontext, Wirksamkeit) 
  • Programm-Elemente [5]

"Life-Skill-Ansatz" von Botvin

  • wird im Kontext der Schulklasse umgesetzt
  • Beginn 5. bis 7. Klasse 
  • zahlreiche Evaluationsstudien mit pos. Ergebnissen im Bereich Konsum, Wissen & Einstellungen 
  • z.B. LZ-Effekte über 1 Jahr 
  1. Wissen & Information 
    1. Einst., Werthaltungen, Soziale Akzeptanz zu Drogen
    2. Prozess der Abhängigkeit 
    3. kf und lf Folgen 
  2. Entscheidungen unabh. fällen 
    1. Prozess der Entscheidungsfindung 
    2. soziale Einflüsse, Bedeutung unabh. Denkens 
    3. Einfluss durch Werbestrategien 
  3. Selbstregulation und -kontrolle 
    1. Selbstbildförderung 
    2. Beziehung zw. Selbstbild und Verhalten 
  4. Bewältigung von Angst 
    1. Erlernen on Coping-Strategien (z.B. Entspannungstechniken) 
  5. Soziale Kompetenzen 
    1. Kommunikationsfertigkeiten
    2. soziale Fertigkeiten (z.B. Kontaktaufnahme, v.a. gegengeschl.) 
    3. Selbstsicherheitstraining 

Formulierung einer Programmtheorie - Informationsquellen für Inhalte der Intervention [6]

Informationsquellen für Inhalte der Intervention (=Programmtheorie) 

  1. Rahmenmodelle (Lerntheoretisch, Psychodynamisch etc.) 
  2. Spezifische Risiko- und Schutzfaktoren
  3. Entwicklungspfadmodelle 
  4. Ätiologische Theorien (meist sehr spezifisch/ viel spezifischer als Rahmenmodelle)
  5. Resilienz/ Entwicklungskompetenzen 
  6. Bisherige Interventionsforschung 

Modell zur wissenschaftlichen Fundierung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen (Beelmann, 2012) 

1. Legitimation der Maßnahmen 

1.1 Problemdefinition 

3 Begründungsansätze

 

Interventionsanlässe/ Allgemeine Indikation vorhanden? 

3 Begründungsansätze:

  1. Häufigkeit, Schwere, Dauer und Folgen des Problems
    1. Inzidenz und Prävalenz 
    2. Folgenabschätzung (Lebensqualität, Eigen- & Fremdgefährdung)
  2. Normative (gesellschaftliche) Gewichtung des Problems
    1. Kosten, Gefährdungsabschätzung
  3. Individuelle und kollektive Eingriffsintensität
    1. ​Widerspruch zu Normen z.B. Einschränkungen der Freiheit

 

Systematische Evaluation - Methodische Grundfragen der Evaluation [6]

Methodische Grundfragen der Evaluation

  1. Fragen der Untersuchungskonzeption (Design)
  2. Stichprobenfragen (Repräsentativität, Selektion)
  3. Fragen der Interventionsdurchführung (Implementation)
  4. Fragen der Effektmessung (Breite der Wirkungen)
  5. Zusammenfassende methodische Bewertung (Validität)
  6. Zusammenfassende Ergebnisbewertung
    1. Meta-analytische Daten
    2. Verzeichnisse wirksamer Interventionen

==> Erfolgsbilanz stark abh. von zugrundeliegenden Kriterien 

 

Interventionstheorie - Methoden und Strategien der Intervention

  • Einfluss auf individuelles Verhalten und Grad der Zielerreichung

Methoden und Strategien der Intervention – Einfluss auf individuelles Verhalten und Grad der Zielerreichung

Gesundheitsförderung und Prävention - Klassifikation Psychologischer Prävention 

  • primäre, sekundäre, tertiäre (Caplan, 1964)

 

  1. Primäre Prävention      ⇒ Reduktion von Inzidenzraten 
  2. Sekundäre Prävention ⇒ Reduktion von Prävalenzraten 
  3. Tertiäre Prävention      ⇒ Vermeidung/ Abschwächung von Folgeproblemen 
  • ähnlich Prävention, Therapie & Rehabilitation, aber nicht deckungsgleich 

Epidemiologie - Definition 

Definition:

"Wissenschaft der Verteilung und der Ursachen von Krankheitshäufigkeiten [und Gesundheitsparametern] in menschlichen Populationen."

Gesundheitsförderung und Prävention - Klassifikation Psychologischer Prävention 

  • Klassifikation nach Orientierung [4]
  1. spezifisches vs. unspezifisches Vorgehen 
    1. z.B. Anti-Aggressions-Training vs. Frühförderung
  2. Populationsbezogen vs. Zielgruppenorientierung
    1. General- vs. Spezialprävention (Alle vs. ausgewählte Zielgruppe) 
  3. Personen- vs. Umweltorientierung 
    1. Verhaltens- vs. Verhältnisänderung 
  4. Defizit- vs. Kompetenzorientierung
    1. Orientierung an Risiko- vs. Schutzfaktoren 

Aktualgenese - Basale Lernprinzipien (v.a. Bandura, 1977)

Basale Lernprinzipien

Menschliches Lernen anhand versch. Lernarten (Lernprozessen) zu konzeptualisieren:

  • Klassische Konditionierung 
  • Operante Konditionierung 
  • Modellernen 

==> Interventionen müssen lerntheoretisch fundiert sein für max. Erfolgsaussichten 

==> Zudem Beachtung untersch. Lernstile (visuell, handlungsorientiert) 

  

Kennwerte zur Beschreibung kategorialer Vergleiche epidemiologischer Daten - Relatives Risiko 

Relatives Risiko 

  • Quotient zweier Inzidenzen 
  • Gruppe der Exponierten (Risikofaktor vorh.) und der Erkrankten 
    • Vgl. von Inzidenz dissozialer Kinder mit ADHS & Inzidenz dissozialer Kinder ohne ADHS 
  • RR > 1
    • Risiko für  Krankheit in exponierter Gruppe höher als in nicht-exponierter 
  • RR = 1
    • Risiko in beiden Gr. gleich 
  • RR < 1
    • Risiko in exponierter Gruppe niedriger als in nicht-exponierter 

Psychologische Methoden und Mittel

Professionelle Interaktion und Kommunikation

  • Aufklärung und Wissensvermittlung
  • Beratung
  • Funktionstraining
  • Krisenintervention
  • Psychotherapie
  • Patientenschulung
  • Organisationsentwicklung

Kennwerte zur Beschreibung kategorialer Vergleiche epidemiologischer Daten - Basisrate

Basisrate 

= Prävalenzrate 

  • Häufigkeit des Auftretens eine Störung 
  • beeinflusst epidemiol. Kennwerte massiv (z.B. HIV Test) 

Aktualgenetisch bedeutsame Aspekte - Implikation für die Interventionsentwicklung [5]

(Aktualgenetische Theorien, Widerstände, Zieldifferenzen, Hohes Anspruchsniveau, Identitätsangreifend, Wertdifferenzen, neg. Stereotype) 

Implikation für die Interventionsentwicklung

  1. Veränderungsziele dürfen grundl. Handlungsintentionen nicht widerspr
  2. Analyse von Erwartungen, Widerständen, Lösungsversuchen 
  3. Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen (Motivation, Volition) notw. Voraussetzung
  4. Änderungsmotivation abh. von:
    1. Problembewusstheit (z.B. Leidensdruck)
    2. Grad der aktuellen Anforderung (EW-Aufgaben, ökol. Übergänge) 
  5. Systematische Berücksichtigung von "Fehlschlägen
    1. durch wiederholtes Intervenieren, Auffrischung

Menschliche Veränderungsprinzipien - Multikausalität: Bio-psycho-soziale Regulation

  • Welche Arten von Risiko- und Schutzfaktoren unterscheidet man? [3]
  1. Biologisch
    1. genetische Prädispo
    2. Geschlecht 
    3. bio-physiol. Parameter (Cortisol- & Adrenalinausschüttung) 
    4. Strukturelle Besonderheiten ZNS 

==> nicht leicht veränderbar 

  1. Psychologisch
    1. Impulsivität
    2. Hyperaktivität
    3. Soziale Kompetenz & Informationsverarbeitung
    4. Intelligenz, Wissen 
    5. Selbstwirksamkeit
  2. Sozial 
    1. niedriger SöS
    2. geringe Erziehungskompetenzen & Psychopathologie der Eltern
    3. chronische Familienkonflikte 
    4. emotional befriedigende & unterstützende soziale Beziehungen
    5. Merkmale der Wohnumgebung & sozialen Settings (Integration/ Desintegration)
    6. kritische Lebensereignisse

==> Ursachenkombination! 

Vor- und Nachteile verschiedener Präventionsmaßnahmen [PRÜFUNGSFRAGE]

  • universelle & gezielte 

Vor- und Nachteile verschiedener Präventionsmaßnahmen

Interventionstyp  Vorteile  Nachteile 

Universelle Prävention

  • alle pot. gefährdeten werden erreicht
  • rel. geringe Eingriffsintensität 
  • geringe Stigmatisierung 
  • frühe Reaktion auf Probleme 
  • große Öffentlichkeitswirkung 
  • gut fundierte Entwicklungsprognose nötig
  • konstenintensiv (großes n) 
  • großer Anteil hat Interv. nicht nötig 
  • Gefahr einer Pathologisierung der Bevölkerung
  • Schwer alle zu erreichen (außer Kindergarten, Schule) 
  • geringe durchschn. Effekte 

 

Gezielte Prävention 
  • Zugeschnitten auf besonders bedürftige Gruppen
  • spezifischere Hilfe mgl.
  • rel. Preiswert
  • insg. höhere durchschn. Effekte 
  • (rel.) späte Hilfen 
  • Differenzierte Erkenntnisse über Risikofaktoren & Ätiologie nötig
  • Zuverlässige Auswahlprozeduren nötig (Screening) 
  • mgl. Stigmatisierungseffekte 
  • hohe Eingriffsintensität & z.T. sehr hoher Aufwand 
  • Implementationsprobleme bei Risiko- und Betroffenengruppen (selektive Inanspruchnahme, Abbruchraten) 

 

Aktualgenetische Veränderungsmodelle - Health-Belief-Modell (HBM) (Becker et al., 1974) 

 

 Health-Belief-Modell

  • heterogene Menge von Gedanken & Überzeugungen über 
    • Genese
    • Verlauf 
    • Veränderbarkeit des Verhaltens
  • Reflektiert:
    • Wissen & Einstellungen über Problemursachen (subjektives Erklärungsmodell) 
    • Überzeugungen zur "Anfälligkeit" einer Person
    • wahrgenommene Kontrolle der Umstände --> "self-efficacy"
    • Einschätzungen zur Effektivität & Aufwand einer Interventionen 
    • Analyse des HBM vor einer Intervention erforderlich, da zentral für Änderungsbereitschaft 
      • mgl. Ursache von Veränderungswiderständen 

Interventionstheorie - Soziale Interaktion 

  • Personenwahrnehmung und Einschätzungsverzerrungen - Beispiele [4]

Personenwahrnehmung und Einschätzungsverzerrungen

  1. Primacy/ Recency Effekte
  2. Halo Effekte 
  3. implizite oder subjektive Theorien 
  4. stabile Einstellungsmuster (z.B. Vorurteile) 

Kritik von Interventionszielen

  • Dimensionen der Zielkritik [3]

Kritik von Interventionszielen

  1. Verwirklichungsmöglichkeiten
    1. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, die festgelegten Ziele zu erreichen?
  2. Verwirklichungsfolgen
    1. Was bedeutet die Zielerreichung für die Zielgruppe und relevante Dritte? Was folgt für die Gesellschaft?
  3. Zielkonflikte
    1. Widersprüche in der Zielsetzung? Welche Nebenwirkungen treten auf?

Worauf bezieht sich die Programmtheorie/ Interventionstheorie allgemein? - Stichwort 

Programmtheorie = Inhalte der Intervention (WAS) 

Interventionstheorie = Durchführung und Implementation (WIE) 

Vor- und Nachteile verschiedener Interventionsstrategien - Gezielte Prävention

Gezielte Prävention

Vorteile

  • Zuschnitt auf bedürftige Gruppen 
  • spezifischere Hilfen mgl.
  • rel. preiswert
  • insg. durchschn. höhere Effekte 

Nachteile 

  • rel. späte Hilfen 
  • Differenzierte Erkenntnisse über über Risikofaktoren & Entstehungsbedingungen nötig
  • zuverlässige Auswahlprozeduren (Screeningverf.) nötig
  • mgl. Stigmatisierungseffekte 
  • hohe Eingriffsintensität und z.T. hoher Aufwand 
  • Implementationsprobleme (Abbruchraten, Selektive Inanspruchnahme)

Menschliche Veränderungsprinzipien (EWPSY) [11]

  • nennen, später alle im Detail 

Menschliche Veränderungsprinzipien

  1. Transaktionales Entwicklungsgeschehen
    1. dynamische, multidirektionale Zusammenhänge 
  2. Menschliche Ökologie/ Entwicklungskontexte
    1. Bronfenbrenner
  3. Multikausalität 
  4. Äquifinalität/ Multifinalität 
  5. Verhältnis von Risiko zu Protektion
    1. Anzahl Schutz- & Risikofaktoren
  6. Relativität von Risiko und Protektion
    1. je nach soz. Kontext kann ein Risiko- ein Schutzfaktor sein und vice versa
  7. Kumulative Effekte
    1. z.B. Kumulatives Defizit
  8. Individualität der Entwicklung
    1. große Variabilität/ Heterogenität
  9. Vorübergehende Natur von Problemen
    1. Dys-Synchronizitäten in Entwicklung
  10. Heterotypische Kontinuität
    1. Probleme persistieren, äußern sich aber anders  
  11. Sensible Entwicklungsphasen und Entwicklungsaufgaben 
     

Meta-Analyse deutschsprachiger Präventionsstudien - Erfolgskriterien 

  • Allgemeines zu Erfolgskriterien 
  • ufg. Rangreihe bzw. Effektstärken/ Beeinflussbarkeit 

 

Meta-Analyse deutschsprachiger Präventionsstudien - Erfolgskriterien 

Zusammengefasst: 

  • große Variation je nach Erfolgskriterium 
  • Wissen bspw. gut beeinflussbar, Verhaltensprobleme wie Drogenkonsum oder externalisierende schlecht 

mittlere bis kleine Effekte auf:

  • Wissen
  • Soz. Informationsverarbeitung 
  • Eltern- und Familienbezogene Maße 

kleine Effekte auf:

  • Soz. Verhaltenskompetenz 
  • Internalisierende Verhaltensprobleme
  • Selbstbezogene Kognitionen 

keine/ zu vernachlässigende Effekte:

  • Externalisierende Verhaltensprobleme 
  • Drogenkonsum 
  • Gesundheitsverhalten/ -zustand 
  • Coping, Emotionsregulation

 

Gesundheitsförderung und Prävention - Generalisierte Widerstandsressourcen (Antonovsky) 

 

Generalisierte Widerstandsressourcen (heute: Schutzfaktoren) 

  1. Gesellschaftliche Widerstandsressourcen 
  2. Individuelle Widerstandsressourcen 
    1. Kognitive (Wissen, Intelligenz, Problemlösefähigkeit) 
    2. Psychische (Selbstvertrauen, Ich-Identität, Optimismus) 
    3. Physiologische (Konstitution, körperliche Fkt. und Stärken) 
    4. Ökonomische & materielle (Geld, finanzielle Unabh., Zugang z Dienstleistungen) 

Essenzielle Bestandteile gelungener Implementation 

 

Essenzielle Bestandteile gelungener Implementation 

  1. Feststellung des Ist-Zustandes (Readiness) 
  2. Bereitstellung einer angemessenen Angebotsstruktur 
  3. Ausbildung und Qualifikation der Administr.
  4. hohe Compliance & Institutionsklima 
  5. tragfähige Präventions- und Implementationsstrukturen (Vernetzung) 
  6. polit. & finanzielle Unterstützung 

Modell zur wissenschaftlichen Fundierung von Präventions- und Interventionsmaßnahmen (Beelmann, 2012) 

  1. Legitimation der Maßnahmen (Übersicht) 

1. Legitimation 

  • Gibt es ein Problem?
    • d.h. definierter, empirisch abgesicherter Ist-Zustand --> hin zu definiertem Soll-Zustand?
  • ausreichend gesicherte Entwicklungsprognosen mgl.? Was passiert ohne Intervention?  
    • Spontanremissionen
    • langfr. Folgen
  • Psychologische Interventionen oder bessere Alternativen? 
  • Welche Art psych. Interventionen sind indiziert? (Präven., Thera, Reha) 
  • empirische & normative Begründung 

Gesundheitsförderung - Kohärenzgefühl (Antonovsky) 

  • Definition 
  • Teilkomponenten [3] 

= sense of coherence/ SOC (Antonovsky) 

  • entscheidende Parameter für Platzierung auf HEDE-Kontinuum) 

Definition 

  • ...globale Orientierung, die ausdrückt, in welchem Ausmaß man ein durchdringendes, andauerndes, aber dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass die eigene interne und externe Umwelt vorhersagbar ist..
  • ...dass sich die Dinge so entwickeln werden, wie vernünftigerweise erwartet werden kann.

Drei Teilkomponenten (entscheidend für Stärke des SOC) 

  1. Verstehbarkeit 
    1. Umwelt subj. verstehbar, geordnet, strukturiert, konsistent, erklärbar  
  2. Handhabbarkeit/ Bewältigbarkeit (~ Selbstwirksamkeit)  
    1. Inwieweit eigene Ressourcen Stress/ Anforderungen begegnen können
  3. Sinnhaftigkeit/ Bedeutsamkeit 
    1. Leben als sinnvoll empfinden, Existenz wichtiger Lebensbereiche 

Fünf Zentrale Bedingungen der wissenschaftlichen Fundierung psychologischer Interventionen [5]

Fünf Zentrale Bedingungen der wissenschaftlichen Fundierung psychologischer Interventionen

  1. Empirische und normative Legitimation (Indikation)
    1. Intervention überhaupt nötig? 
  2. Veränderungstheoretische Fundierung (grundlegende Annahmen über menschliche Veränderungsprozesse)
    1. Wissen über Natur & Verlauf von Entw.- und Veränderungsprozessen (Spontanremissionen, Dauer usw.) 
    2. Was passiert wenn wir nichts tun? 
  3. Formulierung einer Programmtheorie (Begründung der Interventionsinhalte)
    1. Was verändern? 
    2. Informationsquellen (Rahmenmodelle, Entwicklungspfadmodelle, Ätiologiemodelle usw.) 
  4. Explikation einer Interventionstheorie (Praktische Fundierung zielgerichteten professionellen Handelns)
    1. Wie verändern? 
    2. Pädagogisches Grundwissen (Methodik & Didaktik) 
    3. Durchführungs- und Implementationsparameter
    4. Praktische Erfahrungen (unsystematisch, systematisch)
  5. Empirische und praktische Bewährung (systematische Evaluation)
    1. praktische Bewährung: unter realen Versorgungsbedingungen 

Sexueller Missbrauch - Programmansätze 

  • Evaluation [7]
    • Effekte, pos./ neg.

Programmansätze - Evaluation

  • vgl. viele Untersuchungen und Reihe an Meta-Analysen 
  • hohe Effekte auf Wissen & Einstellungen 
  • geringere Wirkungen auf Verhalten in hypothetischen Szenarien 
  • keine Untersuchung von verh. in Bedrohungssituationen oder Effekte auf Inzidenz von Missbrauch 
  • geringe Bewährung von Dramatechniken (Puppen o.ä.)
  • geringe Effekte bei jungen Kindern 
  • Gefahr von hohen NW (Angst vor Erwachsenen) 

 

Interventionstheorie - Didaktik 

  • Aspekte [6]
  • Beispiele 

Aspekte:

  1. Art der Administration 
    1. frontal, interaktiv, selbstgesteuert, offen vs. strukturiert  
  2. Rolle des Interventions-Administrators 
    1. aktiv vs. passiv
  3. Zeitliche Struktur der Interventionseinheiten 
    1. Aufeinanderfolgen von Methoden, Phasen 
    2. bspw. Aufwärm-, Wiederholungs- oder Entspannungsphasen 
  4. Abfolge der Einheiten 
    1. z.B. aufeinander aufbauend, Baukastenprinzip
  5. Gestaltung des Settings 
    1. Grundvoraussetzungen, natürliches vs. geschaffenes Setting 
  6. Einbezug von Materialien 
    1. z.B. Identifikationsfiguren, Tagebücher etc. 

Arten und Zielgruppen der Prävention [3, 1 Überkategorie]

 

  1. Universell  --> Alle 
  2. Selektiv     --> Personen mit erhöhtem Risiko 
  3. Indiziert     --> Personen mit beginnenden Problemen oder Vorläuferproblemen

​​                             2. & 3. ==> Gezielte Prävention (targeted prevention)

Aktualgenese - Lösungsversuche (Watzlawik, 1974)

  • Arten [2]
    • Utopie-Syndrom
    • Paradoxien 
  • Lösungen [2]

Lösungsversuche als Ursache/ Aufrechterhaltung von Problemen:

3. Utopie-Syndrom 

  1. Problem:
    1. Utopische Lösungen für psych. Probleme ("wenn ich diesen Job habe sind alle Probleme gelöst") 
  2. Lösung: 
    1. Stärkung des Relitätssinns 

4. Paradoxien 

  1. ​Problem: 
    1. ​Widersprüchliche Handlungsaufforderungen (Doppelbindungen - > Th. zur Ätiologie von Schizophr. ==> Lösungsversuch paradoxer Handlungsanfforderungen) 
  2. Lösung: 
    1. ​Meta-Kommunikation 

Interventionstheorie - Menschliche Kommunikation und Interaktion 

Pragmatische Axiome menschlicher Kommunikation (Watzlawik) [6]

Pragmatische Axiome menschlicher Kommunikation (Watzlawik) 

  1. man kann nicht nicht kommunizieren
  2. Jede Kommunikation hat Inhalts- und Beziehungsaspekt 
    1. sowie Selbstoffenbarungs- und Appellaspekt 
  3. Natur einer Beziehung ist durch Kommunikationsabläufe beider Partner geprägt (Art der Interaktion) 
  4. Menschliche Kommunikation bedient sich: 
    1. digitaler Modalitäten (Sprache) 
    2. analoger Modalitäten (non- und paraverbal)
  5. Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder:
    1. symmetrisch (Gleichheit der Interaktionspartner) 
    2. komplementär (auf Unterschiedlichkeit) 
  6. Paradoxe Kommunikation und Teufelskreise der Interpunktion
    1. sei spontan-Paradoxie) 
    2. Meta-Kommunikation als Lösung kommunikativer Probleme 

Empirische und praktische Bewährung - Evidenzbasierte Verzeichnisse

Kriterien angeben für: 

  1. Probably Efficacious Treatments [4]

(task force der APA) 

Probably Efficacious Treatments

  • Zwei Gruppenstudien, die zeigen dass Behandl. wirksamer als "Warteliste-Kontrollgruppe"

oder

  • Zwei Studien, die Kriterien für "well-established" erfüllen, aber nur durch eine Forschungsgruppe durchgeführt wurde oder eine gute experimentelle Studie 

oder

  • Mind. zwei gute experimentelle Studien, aber Heterogenität der Klientel

oder

  • kleine Anzahl von Fallstudien, die Kriterien für well-established erfüllen 

Merkmale wirksamer Programme - Durchführungskonzept [6]

Merkmale wirksamer Programme - Durchführungskonzept

  1. strukturiertes, aufeinander aufbauendes Lernen 
  2. interaktives Durchführen (vs. reine Wissensvermittlung) 
  3. hinreichende Intensität (Risikoprinzip) 
  4. rechtzeitig und entwicklungsangemessen 
  5. Maßnahmen zur ausr. motivation der Zielgruppen
  6. allgemein gute Implementierung 

Interventionsplanung in der Praxis

  • Drei Schritte [3.3 bzw. 3.4]

 

Interventionsplanung in der Praxis

  1. Screening/ Diagnostik (Erfassen von Basisparametern)  
    1. Identifikation relev. Gruppen & Personen (BZP?) 
    2. Personenbezogene (allg./ spezielle) Indikation 
    3. Feststellung des Vorinterventions-Zustandes & Erarbeitung von Interventionszielen 
  2. Implementation (Umsetzung der Intervention im Einzelfall) 
    1. Analyse des Handlungsfeldes (Auswahl geeign. Intervention, Festlegen der Umsetzungsbedingungen) 
    2. Schaffung günstiger Ausgangsbedingungen 
    3. Durchführung der Maßnahme indiv. Feinjustierung 
  3. Qualitätssicherung (Fortlaufende Kontrolle & Optimierung der Interv.-Implemetation und -erfolge ) 
    1. Überprüfung von Struktur-, Prozess und Ergebnisqualität 
    2. Supervision & Qualitätszirkel 
    3. Rückmeldung an Forschungskontexte 
    4. Förderung individueller prof. Qualität durch Fort- und Weiterbildungen 

Systematische Evaluation - Übersicht zu Ergebnissen psychologischer Intervention
Allgemeine Ergebnisse (Lipsey & Wilson, 1993)

  • Überblick 
  • Ergebnis 

Übersicht zu Ergebnissen psychologischer Intervention
Allgemeine Ergebnisse (Lipsey & Wilson, 1993)

  • Zsmf. von 302 Meta-Analysen 
  • d= .50 
  • alle mgl. Formen von Interventionen (PT, Beratung, Prävention, Frühförderung) 

 

Weitere Menschliche Veränderungsprinzipien - Heterotypische Kontinuität 

  • kurz erläutern 

Heterotypische Kontinuität

  • Dauerhafte Entwicklungsprobleme zeigen sich oft unterschiedlich im Entwicklungsverlauf (z.B. oppositionelles Verhalten im Vorschulalter, Gewaltprobleme/ Delinquenz im Jugendalter)

Aktualgenese - Implikationen für Psychologische Interventionen (durch Prinzipien des Lernens, Informationsverarbeitung, Handlungsregulation) [3]

IMPLIKATIONEN FÜR DIE PSYCHOLOGISCHEN INTERVENTION

  1. Interventionen dürfen grundlegenden Prinzipien (Lernen, Infoverarb., Handlungsregul.) nicht widersprechen 
  2. Methoden & Didaktiken müssen auf diese grundlegenden Prozesse bezogen werden (z.B. Übung, Verstärkung, Bewältigung) 
  3. Orientierung an Lernstile/ Lernmöglichkeiten und Kapazitäten der Zielgruppen 

Sensible Phasen - Implikationen für die psychologische Intervention

Welche Implikationen kann man aus sensiblen Entwicklungsphasen für die Interventionen ableiten? [9]

  1. ohne Kenntnis normaler & psychopath. Entwicklungsprozesse kaum gezielte Intervention mgl.
  2. Risikoprinzip: Orientierung von Interv. am Ausmaß der Risikobelastung/ Fehlen v. Schutzfaktoren 
    1. bzgl. Indikation & Intensität der Interv. 
  3. Stärkerer Bezug von Interv. zu grundsätzlichen EW-Dynamiken als singulären Ursache-Wirkungs-Zsh. 
  4. Inhaltliche Orientierung an Risiko-/ oder protektiven Prozessen mgl. 
    1. heuristisch sinnvoller --> Orient. an Protektiven Faktoren 
  5. Terminierung auf besondere Phasen der EW 
  6. Bedürfnisprinzip: enge Verschränkung der Inhalte & Ziele der Interv. mit Defiziten & Bedürfnissen der Klienten 
  7. Hohe Bedeutung einer optimalen zeitlichen Passung von Interventionseinflüssen und natürlichen Entwicklungsprozessen  
  8. Ansprechbarkeitsprinzip: Zuordnung der Interv. zur Entwicklungszeitachse (Zeitpunkt, Dauer und Intensität) 
  9. windows of opportunities: psych. Interv. besonders wirksam, wenn best. EW-Prozesse ohnehin stattfinden 

Entwicklungskontexte nach Bronfenbrenner

  • Systemebenen 
  • Zentrale Aussagen 

Entwicklungskontexte nach Bronfenbrenner

Systemebenen

  1. Mikro-
  2. Meso-
  3. Exo-
  4. Makro-
  5. Chrono-

Zentrale Aussagen 

  • Menschl. EW kann nicht losgelöst vom ökologischen Kontext betrachtet werden 
  • Der ökologische Kontext kann in o.g. Systemebenen beschrieben werden 
  • höherwertige Kontexte (Makro-) haben latenten Einfluss auf individuelle Kontexte 
    • bspw. Veränderung des Makrokontext --> Veränderung aller darunterliegender Systeme 
    • Missbrauch oder schlechte Arbeitsbedingungen --> Mesosystem ==> keine Veränderung allein im Mikrosystem mgl.
  • Individuelle Kontexte sind an der Konstitution höherwertiger beteiligt 
  • Wechsel des EW-Kontexts --> ökologische Übergänge 

 

Zentrale Annahmen sozialwissenschaftlicher Modelle [4]

Zentrale Annahmen sozialwissenschaftlicher Modelle

  1. Kontinuitätsannahme (krank – gesund) → keine 2 qualitativ unterschiedliche Zustände sondern Pole (fließender Übergang) 
  2. Äquivalenzannahme (gestörte/gesunde Funktionsabläufe gehorchen den gleichen Prinzipien)
    1. bspw. Lerngesetze für adaptives & maladaptives verhalten gleich 
  3. Kontextbedingtheit (psychische und soziale Faktoren wirken auf Entstehung, Verlauf, Prävention und Behandlung von Störungen ein)
    1. tlw. veränderbar --> Ansatzpunkt für Interventionen 
  4. Multikausalitätsannahme (Störungen und Krankheiten als Ergebnis komplexer Wirkungszusammenhänge)
    1. i.G.z. Medizinischem Modell --> Monokausalität

Legitimation - a priori Entscheidungskriterien bei Indikationsfragen für psych. Interventionen [6]

  • Entscheidung treffen, was bei wem indiziert ist (universell/ gezielt) 
  1. Güte der vorh. Therapieverfahren (bei guten Therapieverfahren --> geringe Notwendigkeit für Prävention 
  2. Entwicklungsprognose 
  3. Häufigkeit des Problems (je häufiger --> universelle)
  4. Schwere des Problems (je schwerer --> universelle)
  5. Selektier- und Erreichbarkeit des Klientels (je schwieriger --> universelle)
  6. Umsetzbarkeit (je schwieriger logistischen Rahmenbedingungen --> gezielte Prävention)

Weitere Menschliche Veränderungsprinzipien - Vorübergehende Natur von Entwicklungsproblemen

  • kurz erläutern 
  • Viele Entwicklungsprobleme sind vorübergehende Phasen
  • Faustregel zur Dauer: Mindestens 6 Monate

Programmtheorie - Ätiologische Theorien kurzer bis mittlerer Reichweite 

  • Überblick [3]
  • Probleme [2]

Ätiologische Theorien kurzer bis mittlerer Reichweite 

  • hfg. GruLa von Interventionstheorien im klinischen Bereich (z.B. Theorie der Depression v. Beck) 
  • erklären spezif. Elemente eines Entwicklungs-/ Ätiologiemodells 
  • Ableitung von Interventionsinhalten direkt mgl.

Probleme:

  • Theorien müssen empirisch geprüft sein 
  • enthaltene Konstrukte müssen veränderbar sein 

Weitere Menschliche Veränderungsprinzipien - Sensible Phasen/ Entwicklungsaufgaben  

  • kurz erläutern 

Sensible Phasen

  • Phasen erhöhter Ansprechbarkeit gegenüber Außenanregungen
  • korrespondieren i.d.R. mit best. Entwicklungsaufgaben 

Rehabilitation - Bereiche und Aufgabenfelder 

  • Definition Rehabilitation 
  • Zielgruppe 

Rehabilitation =

  • Kompensation eines Problems/ Störung/ KH
  • Vermeidung von Folgeproblemen

Zielgruppen 

  • chronisch kranke und behinderte Personen (körperlich, geistig, psychisch, sozial)

Entwicklung der Präventionsgesetzgebung

  • hist. Entwicklung [3]
  • Inhalte [5]

Entwicklung der Präventionsgesetzgebung

  1. 1989: Einf. des Präventionsgedankens in Sozialgesetzgebung (SGB V)
  2. 1996: Rücknahme und in Folge versch. Gesundheitsreformgesetze zur Stärkung von GHF und Präv. (bspw. Bonusprogramm)
  3. 2025/ 2016: erstmals eigenes Präventionsgesetz im SGB V 
    1. Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention
    2. hpts. zur KH-Früherkennung 

Inhalte:

  • weitgehend beschränkt auf KH-Früherkennung (mediz. Präv.) und Zusammenführung von Arbeitsschutz und betriebl. GH-Förderung 
  • zstzl. Präv. der Kinder- und Jugendhilfegesetzgebung 
  • Etablierung von Präventionsstrukturen 
  • Finanzierung über GKV & PV 
  • zertifizierte Ausbildungsgänge 

Ziele psychologischer Interventionen (Allgemein) 

Ziele psychologischer Interventionen

  • Vermeidung, Linderung, Heilung, Kompensation von Schwierigkeiten, Problemen, Störungen, Krankheiten (psychisch & somatisch) 
  • Förderung von Kompetenzen & Ressourcen 
  • Förderung der Lebensqualität 
  • Förderung der Entw. und Persönlichkeit 

Aktualgenetische Veränderungsmodelle - Nur nennen [4]

 

  1. Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen,1985)
    1. Zur Bedeutung der Verhaltensintension
  2. Health-Belief-Modell (Becker et al., 1974)
    1. Analyse von Erwartungen, Selbstwirksamkeitseinschätzungen und Widerständen (Subjektive Überzeugungen/Theorien)
  3. Transtheoretisches („Drehtür“) -Modell (Prohaska & DiClimente, 1982)
    1. Analyse von Veränderungsphasen und Veränderungsprozessen
  4. HAPA-Modell (Schwarzer, 1992)
    1. Health Action Process Approach:
      1. Integratives Handlungsmodell bestehend aus Motivation, Volition und Handlung

Programmtheorie - 2. Bereichsspezifische Risiko- und Schutzfaktoren (Entwicklungspsychopathologie)

  • Beispiele (Biologisch, Psychologisch, Sozial) [3]
  • Probleme [2]

Bereichsspezifische Risiko- und Schutzfaktoren 

Biologisch

  • genetische Prädispo 
  • Geschlecht 
  • bio-psychologische Parameter (Cortisol, HRV) 

Psychologisch 

  • Impulsivität
  • Soziale Kompetenz
  • Intelligenz  

Sozial

  • niedriger SöS
  • Psychopathologie der Eltern 
  • kritische Lebensereignisse 

Probleme:

  • meist nur geringe Korrelationen mit Problem (~.20)
  • selbst wenn Kausalität gegeben und Faktor veränderbar durch niedr. Korr. nur geringe Beeinflussbarkeit 

Aktualgenetische Veränderungsmodelle - HAPA-Modell (Health Action Process Approach)

  • Allgemeines/ Grundnanahmen [2]
  • Hauptkomponenten [3]
  • Kritik v. Beelmann [2]

Health Action Process Approach (HAPA) 

  • Integratives Handlungsmodell (TTM)
  • Selbstwirksamkeit zentrale Größe in Veränderungsprozessen 
  • Hauptkomponenten: 
  1. Motivation
  2. Volition 
  3. Handlung 

Kritik von Beelmann

  1. zu kompliziert 
  2. zu viele Kreuzverbindungen (alles mit allem)

Gesundheitsförderung und Prävention - Definition Gesundheit (Franke) 

Definition Gesundheit (n. Franke; 2006)

  1. Störungsfreiheit 
    1. Abwesenheit von KH (v.a. im westlichen Medizinsystem) 
    2. Zustand der Schmerzfreiheit, nicht-behindertseins im Gebrauch der "Lebenskräfte" 
  2. Wohlbefinden 
    1. bekannteste Begriffsbestimmung (WHO, 1946)
    2.  Zustand vollst., körperlichen geistigen 6 sozialen Wohlbefindens, nicht nur Freisein von KH 
  3. Leistungsfähigkeit und Rollenerfüllung 
    1. Zustand optimaler Leistungsfähigkeitfür wirksame Erfüllung der Rollen & Aufgaben, für die es sozialisiert worden ist 
  4. Gleichgewichtszustand (Homöostase) 
    1. ​Zustand von Ausgeglichenheit, Ausgewogenheit & Gleichgewicht 
  5. Flexibilität (Heterostase) 
    1. Fähigkeit, mit Störungen aktiv umzugehen und sie zu überwinden

Bio-psycho-soziale Modelle 

Bio-psycho-soziale Modelle 

  • interaktives, transaktionales Modell
  • Biologische, Psychologische und Soziale Faktoren 
  • Einzelne Faktoren müssen nicht korrelativ mit Störungen zusammenhängen, sondern in Gesamtheit eine Wirkung haben
  • Menge zusammenwirkender Faktoren entscheidend
  • Interventionen müssen an verschiedenen Ebenen ansetzen

Interventionstheorie - 1. Grundeinheiten - Timing 

  • korrespondiert mit? [2]
  • Beispiel [1]

1. Timing (altersbezogener Beginn, sit. Gelegenheiten) 

  • korrespondiert v.a. mit entwicklungsbezogenen Überlegungen und mit Art der Intervention (Präv, Thera, Reha) 
  • z.B. Drogenprävention in welchem Alter oder in welchem Stadium des (Risiko-) Konsums? 
    • Orientierung an EW-Stand

Grundlagen der Interventionsplanung - Konkrete Anwendung psych. Interventionen im Einzelfall [5]

(Anpassung von Beelmann's Modell auf den Einzelfall) 

  1. Individuelle Indikation (Legitimation der Maßnahmen) 
    1. Prognose- & Risikobeurteilung
    2. Screening & syst. Diagnostik  
  2. Veränderungsbezogen Rahmenbedingungen (EW-/ veränderungsbezogene Rahmenbed.)
    1. Entwicklungsdynamik 
    2. motivationale Ausgangsbedingungen  
  3. Inhaltliche Planung (Inhalte: Problem- & Förderbereiche) 
    1. Was soll verändert werden?
  4. Planung zur Durchführung und Implementation (Durchführung: Problem- & Förderbereiche) 
    1. Wie sollen die Ziele erreicht werden? 
  5. Umsetzung und Evaluation im Einzelfall/ Qualitätssicherung (konkrete Umsetzung & Eval.) 

Soziale Trainingsprogramme / Sozial-kognitive Therapien

  • Allgemeines 
  • Fokus 

Soziale Trainingsprogramme / Sozial-kognitive Therapien

  • rel. hfg. eingesetzte Maßnahme (ambulant & Strafvollzug) 
  • basiert auf Idee, dass Straftaten aus Mangel an sozialer Kompetenz entstehen 
  • Fokus auf sozial-kognitive Defizite (Infoverarbeitung, Empathie, Emotionskontrolle) 
  • Gegenstand hfg. eigene Biografie & Auseinandersetzung mit der Straftat 
  • sehr untersch. Formen

Interventionstheorie - Soziale Interaktion 

  • Persuasive Kommunikation
    • Bedingungen und Befunde [5]
    • Modell nennen [1]

Persuasive Kommunikation

= Kommunikation, die auf Einstellungsänderung ausgerichtet ist 

  1. Aufmerksamkeit und Motivation notwendig, sonst Qualität der Argumentation nicht bedeutsam (Elaboration-Likelihood-Modell) 
  2. bei geringer Aufmerksamkeit werden Oberflächenmerkmale der Kommunikation wichtiger (z.B. Glaubwürdigkeit und Attraktivität) 
  3. Grad der Bedrohung der Identität des Empfängers (z.B. Elterntraining könnte Identität als Eltern gefährden) 
  4. Art der Botschaften (indirekte Botschaften wirksamer) 
  5. Doppelseitige Argumentation wirksamer 

 

Menschliche Veränderungsprinzipien - Verhältnis von Risiko zu Protektion

Schutz-/ Kompensationsmodell 

 

Verhältnis von Risiko zu Protektion

  • Anzahl und Gewichtung von Risiko- und Schutzfaktoren entscheidend 
  • Verhältnis bestimmt gesunde oder problematische EW 

==> Konsequenz für Intervention: Risikofaktoren abmildern/ abbauen oder Schutzfaktoren aufbauen

Interventionstheorie - Grundvoraussetzungen beim Interventions-Administrator 

  • Grundvoraussetzungen [3]
  • Facette [3 bzw. 4]

Grundvoraussetzungen beim Interventions-Administrator 

  1. Ausbildung Erfahrung 
    1. Erklärungswissen (Theorien) 
    2. Handlungswissen (Theorien + Übung) 
    3. Handeln (Übung) 
  2. Inhalte des Erklärungs- & Handlungswissens
    1. allg. EW-Wissen 
    2. Wissen über Methodik & Didaktik 
    3. GruLa menschl. Kommunikation & Interaktion 
  3. Persönliche Kompetenzen (Handeln) 
    1. prof. Handlungskompetenzen (Umsetzung von Interventionsmethoden) 
    2. Soziale Kompetenz 
    3. Drei Grundlagenbedingungen psychologischer Experten n. Rogers: 
      1. Empathie 
      2. unbedingte pos. Wertschätzung 
      3. Kongruenz/ Echtheit 
    4. Aufbau einer tragfähigen Arbeitsbeziehung 

Programmtheorie - Bedingungen positiver Entwicklung

  • Beschreibung 
  • Ziel 
  • Problem 
  • Ansätze positiver Entwicklung spezifizieren notwendige Elemente einer gesunden Entwicklung (Salutogenese)
  • Interventionsinhalte unmittelbar ableitbar (Soziale Kompetenz führt zu Salutogenese ==> Soziale Kompetenz fördern) 

Ziel:

  • Allgemeine Förderung der EW

Problem: 

  • relativ unspezifischer Ansatz 

 

Aktualgenetische Veränderungsmodelle - Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen,1985)

Theorie des geplanten Verhaltens 

  • Betonung der Intention als zentrales veränderungsrelevantes Verhalten 
  • Einstellung, subjektive Norm & wahrgen. Verhaltenskontrolle ==> Intention ==> Verhalten 
    • direkter Weg von wahrg. Verh.kontrolle auf Verhalten 

 

 

Programmtheorie - 1. Rahmenmodelle (Übergeordnete Paradigmen) 

  • Rahmenmodelle nach Generation nennen [2.3]

Rahmenmodelle (Übergeordnete Paradigmen) 

  1. Theorien erster Generation 
    1. Psychodynamisches Modell 
    2. Humanistisches Modell 
    3. Lerntheoretisches Modell 
  2. Theorien zweiter Generation 
    1. kognitiv-handlungstheoretisches Modell
    2. interpersonales/ systemisches Modell 
    3. soziokulturelles-ökologisches politisches Modell

 Ursachen von Problemen epidemiologischer Untersuchungen - Inzidenz- / Prävalenzschätzungen 

==> hfg. sehr ungenaue Inzidenz-/Prävalenzschätzungen mit hoher Variabilität, Ursache

  1. Art der Falldefinition (dimensionale vs. kategoriale Diagnostik, Schweregrad)
  2. Art der Stichprobe (große, repräsentative Stichproben erforderlich)
  3. Variationen aufgrund wichtiger Merkmale zwischen Stichproben (Alter, Geschlecht, Auswahlprozeduren, Zeitraum)
  4. Art der Informanten/Art der Erhebungsmethodik

Aktualgenetische Veränderungsmodelle - Transtheoretisches Modell (TTM) der Verhaltensänderung (Prochaska & DiClemente, 1982ff.)

  • Phasen [6]

Transtheoretisches Modell (TTM) der Verhaltensänderung

  • Versch. Phasen werden unterschieden mit jeweils Rückkopplungsschleifen 
    1. Präkontemplation 
    2. Kontemplation 
    3. Vorbereitung 
    4. Handlung 
    5. Aufrechterhaltung 
    6. Termination

Übersicht zur Kriminalitätsprävention 

  • ​Ebene 
  • Beispiel [2]

Übersicht zur Kriminalitätsprävention

  1. Gesundheitswesen 
    1. Prä- und perinatale Vorbeugung, Aufklärung junger Mütter pädiatr. Vorsorge 
  2. Familie 
    1. Förderung Erziehungskompetenz, Beratungsangebote
  3. Kindergarten
    1. system. kognitive & soziale Förderung, vernetzte Diagnose- und Förderangebote 
  4. Schule 
    1. pos. Gestaltung des Schulklimas, SKT
  5. Peergruppe/ Freizeit 
    1. Strukturierte Freizeitpädagogik 
    2. pos. Modelle 
  6. Massenmedien 
    1. Red. von Gewalt, Medienpädagogik, pos. Rollenbilder 

Vor- und Nachteile verschiedener Interventionsstrategien - Universelle Prävention

Universelle Prävention 

 

Vorteile

  • alle potenziell gefährdeten werden erreicht 
  • rel. geringe Eingriffsintensität 
  • geringe Stigmatisierungseffekte
  • frühe Reaktion auf Probleme 
  • große Öffentlichkeitswirkung 

Nachteile

  • Gute Entwicklungsprognosen nötig 
  • Kostenintensiv (weil viele Personen)
  • Großer Anteil der ZG hat Intervention nicht nötig
  • Gefahr einer Pathologisierung der Bevölkerung (Stigmatisierung der Gesunden) 
  • Schwer, alle zu erreichen 
  • geringe mittlere Effekte

Sozialwissenschaftliche Modelle - Diathese-Stress-Modell

Diathese-Stress-Modell

  • Diathese (Vorschädigung, Prädispo) und Stress führen zu KH 
  • wenn Diathese irreversibel --> Stress vermeiden! 
  • Additives Grundlagenmodell 
  • wird komplexen Wirkzusammenhängen nicht gerecht 
  • dennoch befriedigende Erklärungen in best. Kontexten

Programmtheorie - Beurteilungskriterien für Risiko-/Schutzfaktoren, Entwicklungsmodelle/Ätiologische Theorien

Beurteilungskriterien für Risiko-/Schutzfaktoren, Entwicklungsmodelle/Ätiologische Theorien

  1. überzeugender empir. Nachweis einer Risiko-/ Schutzfaktorenwirkung 
  2. mind. Überlegungen, besser empir. Nachweis/  gestützte Theorie der Wirkweise von Risiko- & Schutzfaktoren 
  3. überzeugende Einordnung in Gesamtkonzept der EW
  4. Ätiologische Faktoren unwichtig wenn: 
    1. nicht durch Intervention zugänglich (z.B. Genetik) oder rel. stabil 
    2. Zeitpunkt der Wirkung lang zurück liegt/ Wirkung irreversibel

Aktualgenese - Lösungsversuche (Watzlawik, 1974)

  • Arten [2]
    • mehr desselben
    • Vereinfachungen
  • Lösungen [2]

Lösungsversuche als Ursache/ Aufrechterhaltung von Problemen:

  1. Mehr desselben 
    1. Problem: 
      1. vom Klienten als wirksam eingeschätzte Lösungsversuche verschärfen das Problem (z.B. übermäßige Leistung für niedrigen SW) 
    2.  Lösung:
      1. weniger desselben/ Symptomverschreibung (paradoxe Interv.) 
  2. Vereinfachungen 
    1. Problem: 
      1. Simplifizierung von Lösungen für komplexe Probleme ("klein reden") 
    2. Lösung:
      1. Aufdecken der Motivstruktur 

Arbeitsdefinition - Psychologische Interventionen 

Arbeitsdefinition - Psychologische Interventionen 

  • geplante, theoretisch und empirisch begründeter Versuch
  • mit psychologischen Mitteln (Methoden) 
  • Verhalten & Erleben und intraindividuelle Entwicklung 
  • auf ein vorab definiertes, normativ begründetes Ziel hin zu verändern 
  • Veränderungen können sein:
    • Stärkung individueller Kompetenzen 
    • Risiken menschl. Entw. abschwächen 
    • problematische VhW. und psychische St. heilen
    • oder bei deren Bewältigung helfen 

- Geplanter Versuch der Veränderung von Verhalten und Erleben 

- Orientierung an Normen oder Problemen 

- Normen können wissenschaftlich sein! 

 

 

 

Drogen-/ Suchtprävention - Präventionsansätze mit geringen Wirkungen oder unklarem Wirkprofil ​[4]

Präventionsansätze mit geringen Wirkungen oder unklarem Wirkprofil

  1. Informations- und Aufklärungskampagnen 
    1. Wirksamkeit: Viele Studien, Effekte uneindeutig & eher gering  
    2. Probleme: Informationsdefizite meist nicht Ursache 
  2. Abschreckungsszenarien 
    1. Wirksamkeit: sehr geringe bis keine Wirkung   
    2. Probleme: Wirkung insb. bei Risikoklientel gering (Unverletzlichkeitskognitionen) 
  3. Alternative Erlebnisformen 
    1. Wirksamkeit: kaum system. Untersuchungen   
    2. Probleme: vermutlich wird Risikoklientel kaum erreicht 
  4. Affektive Strategien 
    1. Wirksamkeit: sehr wenige Untersuchungen mit gemischter Erfolgsbilanz  
    2. Probleme: Selbstwertprobleme nur ein Risikofaktor 

Interventionstheorie - Rahmenbedingungen und Implementationsqualität 

  • Implikationen für die Interventionsentwicklung [5]
  1. theoretische/ empirische Begründung von Interventionsintensität, -methoden und -didaktik bedeutsam (jedoch kaum erforscht)
  2.  Wissen über grundl. Kompetenzen in zwischenmenschl. Kommunikation & Interaktion 
  3. Nutzung eines breiten Spektrums methodischer Handlungsalternativen und didaktischer Varianten (bestenf. klientenorientiert) 
  4. Prof. Erfahrung, Soziale Kompetenz, Lebenserfahrung nicht durch Wissen ersetzbar
  5. Implementationsgüte abh. von vielfältigen Faktoren und beeinflusst Effektivität 
    1. desh. Implementationskonzept inkl. Readiness (Analyse der Bereitschaft)
    2. kontinuierliche Überprüfung der Umsetzung (QS) 

Empirische und praktische Bewährung - Ergebniszusammenfassungen - Review Organisationen

  • Beispiele [2]

Review Organisationen 

  • Cochrane Collaboration (Medizin, Psychologie, Gesundheitswissenschaften) 
  • Campbell Collaboration (Psychologie, Sozialwissenschaften) 

==> Erstellung und Verbreitung qualitativ hochwertiger Ergebniszusammenfassungen mit strengen Begutachtungsverfahren  

Interventionstheorie - Soziale Interaktion 

  • Merkmale Professioneller Kommunikation [4]

Merkmale Professioneller Kommunikation

  1. Klare Rollenverteilung (bds. Erwartungen an Interaktion & Kommunikation) 
  2. Klare Aufgabenverteilung (entspr. der Rolle formulierte Handlungsziele) 
  3. zumeist komplementäre Beziehung und Interaktionsmuster (selten symmetrisch) 
  4. Formale, z.T. Rechtlich verankerte Rahmenbedingungen (institut. Hintergrund [Ausbildung], besondere Strukturierung nach Raum/ Zeit) 

Aktualgenetische Veränderungsmodelle - Transtheoretisches Modell (TTM) der Verhaltensänderung (Prochaska & DiClemente, 1982ff.)

  • Zusammenhang zw. Wahl der Methodik & Veränderungsphase [2]

Zusammenhang zw. Wahl der Methodik & Veränderungsphase

  • Überlegung/ Entscheidung: verbale Informationen/ Methoden
    • wissensbasiert
  • Handlung/ Aufrechterhaltung: handlungsorientierte Methoden/ Erfahrung
    • übungs- & bewältigungsorientiert 

Interventionstheorie - Rahmenbedingungen und Implementationsqualität 

  • Phasen der Etablierung von Implementationssystemen [3]

Phasen der Etablierung von Implementationssystemen 

  1. Einstiegsphase 
    1. Need- und Readiness-Assessment
    2. Schaffung von Implementationsvoraussetzungen (Verantwortlichkeiten, Training) 
  2. Aufbau einer Implementationsstruktur 
    1. Teambildung
    2. Implementationsstrategie 
  3. Monitoring und Feedback 
    1. Unterstützung und Supervision 
    2. Prozessevaluation 
    3. Qualitätssicherung 

Merkmale wirksamer Programme - Inhaltliche Konzeption [4]

Merkmale wirksamer Programme - Inhaltliche Konzeption

  1. gute entw.psychologische Fundierung 
  2. Bezug zu wichtigen Risiko- und Schutzfaktoren 
  3. Kompetenz- & fähigkeitsbezogene Inhalte (z.B. soz. Kompetenz, Bildung)
  4. Multikomponenten- oder Mehrebenenmodelle (Integration versch. Ansätze v.a bei Risikogruppen) 

Prävention von Suchtproblemen - Präventionsansätze [7]

  • theoretische Basis 
  • Beispiele
  • tlw. Aussagen zur Wirksamkeit 

Prävention von Suchtproblemen - Präventionsansätze

  1. Programme auf Basis rationaler Gesundheitsmodelle (z.B. Health-Belief-Modell) 
    1. Informations- und Abschreckungskampagnen 
    2. schlechte Wirksamkeit aber hfg. verwendet 
  2. Affektive Maßnahmen 
    1. Konsum als Folge von Selbstwertproblemen, unklaren Wertevorstellungen
    2. Ziel: Erhöhung des SW 
  3. Alternative Erlebnisformen 
    1. basiert auf Studien zur Funktionalität jugendl. Problemverhaltens 
    2. Angebote alternativer Aktivitäten wie künstlerisch-kreatives, polit. Engagement 
    3. leider auch schlechte Wirksamkeit 
  4. Interventionen zum sozialen Einfluss 
    1. basiert auf Annahmen zum soz. Einfluss von Peers (Bandura) 
    2. Ziel: aktives Widersetzen von best. Gruppendruck und soz. Einflüssen (soz. Immunisierung, Verhaltensimpfung)   
    3. mittlere Wirksamkeit
  5. Lebenskompetenztraining 
    1. ​kombiniert Aspekte der o.g. Ansätze, basiert auf Botvin (1984)
    2. Ziel:
      1. Vermitteln von Wissen 
      2. Erlernen von Bewältigungskompetenzen 
      3. Maßnahmen zum sozialen Lernen & Pkts-Förderung 
  6. Umfangreiche Präventionsstrategie auf kommunaler Ebene 
    1. basiert auf system. Analyse von Risiko- und Schutzfaktoren
    2. Ziel: Förderung & Reduktion von Schutz- & Risikof.
  7. Verhältnisprävention
    1. Reduktion von Verfügbarkeit (generelles Verbot, Preiserhöhung [?] Werbeverbot, Konsumverbot an best. Plätzen)   

Systematische Evaluation - Effektstärken Interpretationshilfen 

 

Effektstärken Interpretationshilfen 

Formulierung einer Interventionstheorie - Informationsquellen für Durchführung und Implementation der Intervention [3]

Informationsquellen für Durchführung und Implementation der Intervention (= Interventionstheorie) 

  1. Pädagogisches Grundwissen - Methodik & Didaktik 
  2. Forschung zu Durchführungs- und Implementationsparametern 
  3. Praktische Erfahrungen (systematisch & unsystematisch) 

Kennwerte zur Beschreibung kategorialer Vergleiche epidemiologischer Daten - Selektionsrate 

= Selektivität der Einschlusskriterien

  • Anteil der Ausgewählten mit Risiko/ best. Störung/ Erkrankung (kann von Basisrate abweichen) 
  • kann Generalisierbarkeit einschränken 

Begriffsdefinitionen - Definiere die Kennwerte zur Beschreibung kategorialer Vergleiche epidemiologischer Daten (Kontingenztabelle grob erklären)

Gesundheitsförderung und Prävention - Unterschiede zwischen Gesundheitsförderung Prävention

Unterschiede zwischen Gesundheitsförderung & Prävention

--> Begriffe werden hfg. synonym verwendet, obwohl sie untersch. Konzepte & Strategien umfassen  

Übergeordnete Paradigmen Psychologischer Interventionen (Interventions-/ Krankheitsmodelle) [2]

  1. Organisches/ biologisches/ medizinisches Modell 
    1. psychische Prozesse als Resultat organischer Prozesse
    2. Krankheit/Gesundheit als eigene Qualitäten
    3. Psychische Faktoren/soziale Bedingungen haben sekundären Stellenwert

==> lt. Beelmann nicht überholt, aber unvollständig 

  1. Sozialwissenschaftliche Interventionsmodelle
    1. ​Entstanden aus Kritik an biologischen/ medizinischen Modellen
      1. Freud: Psychogenetische Bedingtheit psychischer und körperlicher Erkrankungen
      2. Sozialbewegungen der 60er Jahre
      3. Psychologie: Verhaltenstheorie und Verhaltenstherapie (Lernen)
      4. Antipsychiatrie/Sozialpsychiatrie
    2. Interdisziplinäre Tradition (Psych, Päda, Soziol. usw.)

Interventionstheorie (WIE) - Grundlegende Annahmen zum Einfluss zielgerichteten professionellen Handelns [4]

WAS SIND 4 GRUNDLEGENDE ANNAHMEN ZUM EINFLUSS ZIELGERICHTETEN PROFESSIONELLEN HANDELNS?

  1. Vier Grundeinheiten: Timing, Intensität (z.B. Länge der Int.), Methode, Didaktik (z.B. Setting) 
  2. Grundvoraussetzungen bei Interventionsadministrator*innen (Ausbildung, prof. Kompetenzen) 
  3. Rahmenbedingungen & Implementationsqualität (tats. Umsetzung der Intervention in Praxis) 
  4. Implikationen für Interventionsentwicklung & -durchführung 

Warum sind entwicklungspsychologische Erkenntnisse wichtig für die Gestaltung, Durchführung und Bewertung von psychologischen Interventionen?

  • Gegenstand der EWPSY ist u.a. die intraindividuelle Veränderung über die Zeit 
    • psychologische Intervention hat intraindividuelle Veränderung als Ziel
    • Allgemeine und spezifische Entwicklungstheorien & Konzepte 
    • Erkenntnisse aus Entwicklungspsychopathologie
      • Ätiologie psych. Probleme in Entwicklungsverlauf 

Klassifikation von Interventionstypen (Prävention, Therapie, Rehab.) 

[Tabelle]

Systematische Evaluation - Wirksamkeit nach Art der Prävention

  • Universell, selektiv, indiziert 

  • Selektive Prävention --> größter Effekt auf Post-Prävention 
  • Universelle Prävention --> niedriger (weil nicht alle betroffen) 

Drogen-/ Suchtprävention - Viel versprechende Präventionsansätze [4]

Viel versprechende Präventionsansätze

  1. Widerstandstraining
    1. Wirksamkeit: mittlere Effekte, v.a. bei Risikogr. mit Kompetenzdefiziten 
    2. Probleme: z.T. sehr geringe Effekte bei "harten" Erfolgskriterien wie Konsum --> eher Element einer umfassenderen Präv. als eigener Ansatz
  2. Allgemeine Lebenskompetenzen 
    1. Wirksamkeit: hohe Anzahl Evaluationen mit mittleren Effekten & guten LZ-Wirkungen (Konsum, Einstellungen, Wissen) 
    2. Probleme: Effekte im universellen Präv.-Bereich kontrovers diskutiert  
  3. Kommunale Strategien 
    1. Wirksamkeit: wenige Untersuchungen mit guten Effekten, rel. neuer Ansatz 
    2. Probleme: bislang wenig Replikationsstudien 
  4. Verhältnisprävention 
    1. Wirksamkeit: hohe Wirksamkeit beim Rauchen, weniger bei Alkohol & Drogen 
    2. Probleme: oft nur langfr. und schwer zu untersuchende Effekte 

Empirische und praktische Bewährung - Evidenzbasierte Verzeichnisse

Kriterien angeben für: 

  1. well-established Treatments [3]

(task force der APA) 

Well-Established Treatments 

  • mind. 2 gute experimentelle Gruppenstudien durch untersch. Forschungsgruppen, die Wirksamkeit durch folgende Strategien nachweisen: 
    • Medikamentöser oder anderer Behandlung oder Placebo überlegen 
    • Vergleichbar mit Wirkung einer bereits anerkannten Behandlung mit adäquater stat. Power (n > 30) 

oder

  • Große Anzahl von Einzelfallstudien (>9) mit demonstrierter Wirksamkeit und experimentellem Design und/oder Vergleich mit anderer Behandlung wie o.g. 

 

  • Studien müssen mit Treatment Manual durchgeführt worden sein 
  • Merkmale der Klientel müssen klar beschrieben sein 

Aktualgenese - Prinzipien der Handlungsregulation (v.a. Piaget, 1977)

  • Implikationen für psych. Interventionen [1]

Handlungsregulation anhand von zwei grundlegenden Prozessen: 

  1. Assimilation 

==> Prozess aktiver Gestaltung (Anpassung der Umwelt an menschl. Konzepte)

  1. Akkomodation 

==> Anpassung des Menschen an Erfordernisse der Umwelt (Konzeptaneignung) 

Implikationen für psych. Interventionen

  • angemessene Balance zw. diesen Anpassungsleistungen 

Rechtliche Grundlagen psychologischer Interventionen

  • für Prävention, Therapie & Reha [3]
  1. Prävention und Gesundheitsförderung
    1. institutionell & rechtlich kaum verankert (wenn dann Arbeitsschutz) 
    2. Bildungssystem = universale Prävention 
    3. Jugendämter/ Beratungsstellen eher Reaktion auf Probleme als präv. 
    4. Krankenkassen 
  2. Therapie (Psychotherapie)
    1. Leistungen über KK/ KV 
    2. bei Ausbildung & Ausübung: 
      1. berufsrechtl. & sozialrechtl. Aspekte 
    3. bei Behandlung: 
      1. Zivil- und Strafrecht 
  3. Rehabilitation 
    1. umfangreiche instit. & rechtl. Verankerung 
    2. Frühförderung, Sonderschulen, Heime, Betreutes Wohnen, Reha-Kliniken, Strafvollzug usw.
    3. komplizierte Verankerung, sehr untersch. Finanzierung 

Systematische Evaluation - Empirische und praktische Bewährung 

  • Wirksamkeitsbegriffe [3]

Wirksamkeitsbegriffe

  1. efficacy 
    1. nachgewiesene Wirksamkeit in hochwertigen wissensch. Untersuchungen (Labor, artifizielle Umgebung) 
  2. effectiveness 
    1. nachgewiesene Wirksamkeit in praktisch repräsentativen Settings (reale praktisch relevante Kontexte) 
  3. dissemenation 
    1. Wirksamkeit nach Verbreitung/ Implementation in soziale Versorgungssysteme (sehr selten) 

==> Wirksamkeit abfallend (efficacy > effectivenes > dissemenation) 

Risiko- und Schutzfaktoren - Definition

  • 2 Formen von Risiko- und Schutzfaktoren nennen 

Allgemein --> dynamisch wirksame Entwicklungsfaktoren, die das Risiko einer Fehlentwicklung erhöhen bzw. kompensieren 

Risikofaktoren

  • Merkmale, die mit Indikatoren der Fehlanpassung kausal verknüpft sind 
  • Nachweis meist über korrelative Zsh. die längsschnittlich abgesichert werden  
  1. Personale Risikofaktoren (Vulnerabilität) 
  2. Soziale Risikofaktoren (Stressoren, Belastungen) 

Schutzfaktoren 

  • Merkmale, die die Wirkung eines Risikofaktors abpuffern
  • d.h. unter Risiko/Belastung ein (relativ) normales Funktionsniveau gewährleisten
  • Ohne Belastung ist die Wirkung auf Anpassungsleistung rel. gering 
    • Schutzfaktoren sind keine inversen Risikofaktoren! 
  1. Personale Schutzfaktoren (z.B. Resilienz, Invulnerabilität, persönliche Ressourcen)
  2. Soziale Schutzfaktoren (soziale Ressourcen) 

 

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