Lasègue-Zeichen
Klinisches Zeichen, das im Rahmen einer neurologischen Untersuchung überprüft wird.
Der Patient wird aufgefordert, sich flach auf den Rücken zu legen. Das gestreckte Bein wird im Hüftgelenk langsam passiv um 90° gebeugt.
Besteht eine Pathologie, wird ein Dehnungsschmerz im Bereich der Spinalnervenwurzeln der Rückenmarkssegmente L4-S2 und des Nervus ischiadicus ausgelöst.
Man spricht von einem positiven Lasègue, wenn eine Beugung um etwa 70-80° aufgrund von vorher eintretenden Schmerzen in Bein, Gesäß oder Rücken nicht durchführbar ist. Von manchen Autoren wird das Lasègue-Zeichen nur dann als positiv bewertet, wenn ein Beugeschmerz bereits bei 45° auftritt, da beispielsweise auch Verspannungszustände im Bereich der Rückenmuskulatur zu Beugeschmerzen führen können (so genannter "Pseudo-Lasègue").
Ein positives Lasègue-Zeichen weist auf eine Entzündung im Bereich der Nervenwurzel hin, z.B. im Rahmen eines Bandscheibenvorfalls. Der Winkel, bei dem der Schmerz eintritt, sollte dokumentiert werden. Weiterhin ist ein positives Lasègue-Zeichen auch bei Meningismus zu erwarten. Der Lasègue-Test wird deshalb auch bei Verdacht auf Meningitis durchgeführt.
Kernig-Zeichen
Das Kernig-Zeichen dient dem Nachweis eines Nervendehnungsschmerzes und dient gemeinsam mit dem Brudzinski-Zeichen oder dem Lasègue zur Diagnosesicherung eines Meningismus.
Der Patient wird flach auf dem Rücken gelagert. Die Beine werden bei gestrecktem Knie im Hüftgelenk gebeugt. Beugt der Patient dabei aufgrund von Schmerzen die Knie, ist das Kernig-Zeichen positiv.
Alternativ kann das Kernig-Zeichen durch Beugung des Beines im Hüftgelenk mit gebeugten Knien erfolgen. Die Prüfung erfolgt dann durch ein Strecken der Beine im Kniegelenk. Ist das Ausstrecken im Kniegelenk schmerzhaft, liegt ebenfalls ein positives Kernig-Zeichen vor.
Brudzinski-Zeichen
Das Brudzinski-Zeichen ist ein klinisches Zeichen, das im Rahmen einer neurologischen Untersuchung überprüft wird. Es weist auf das Vorliegen einer Meningitis hin.
Der Patient wird flach auf dem Rücken gelagert. Der Untersucher beugt den Kopf kräftig im Nacken (Ventralflexion). Das Brudzinski-Zeichen ist positiv, wenn der Patient die Knie anzieht.
Die Beugung des Kopfes übt einen nach kranial gerichteten Zug auf die dorsalen Anteile der Meningen aus, der auf die lumbalen Nervenwurzeln übertragen wird. Liegt hier eine Reizung vor, versucht der Patient den Schmerz durch ein Anziehen der Beine (= Entlastung der Nervenwurzeln) zu vermeiden.
Kremasterreflex
Kontraktion des Musculus cremaster durch Bestreichung der Innenseite des Oberschenkels bezeichnet, durch den eine Hebung des gleichseitigen Hodens ausgelöst wird (fehlt bei Hodentorsion)